Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Vier Tote bei Geiselnahme in US-Veteranenheim
SAN FRANCISCO (dpa) - Bei einer stundenlangen Geiselnahme in einem Pflegeheim für US-Veteranen sind vier Menschen ums Leben gekommen, darunter der Geiselnehmer. Der 36-Jährige war kürzlich aus einem Therapieprogramm der Hilfsorganisation Pathway Home ausgeschlossen worden, die Kriegsveteranen beim Umgang mit Traumata hilft. Er sei wütend auf die Mitarbeiter und habe es ihnen „heimzahlen“wollen, berichtete die Zeitung „Free Press Democrat“unter Berufung auf den Bruder des Schützen. Dieser und drei weibliche Geiseln waren am Freitag in Yountville in der Nähe von San Francisco in Kalifornien tot aufgefunden worden. Bei den getöteten Geiseln handelt es sich um die 48jährige Direktorin und eine 42 Jahre alte Therapeutin des Programms sowie eine 32-jährige Psychologin, die im sechsten Monat schwanger war.
Bei dem 36-Jährigen handelte es sich Medien zufolge um den früheren Armee-Soldaten Albert Wong. Laut „San Francisco Chronicle“diente er von April 2011 an ein knappes Jahr lang in Afghanistan und wurde dafür mit einem Orden für heldenhaften oder verdienstvollen Einsatz ausgezeichnet.
„Er hat nicht gesagt, dass er irgendwen erschießen würde“, sagte Wongs Bruder Tyrone Lampkin dem „Free Press Democrat“. „Er sagte, er wolle es ihnen heimzahlen, mit ihnen reden, sie anschreien, nicht töten“, wurde Lampkin weiter zitiert. Bis vor zwei Wochen war Wong dort wegen posttraumatischer Belastungsstörungen in Therapie. PathwaySprecher Larry Kamer sagte, Wong sei „vom Programm getrennt worden“, ohne nähere Details zu nennen.