Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Männer verwöhnen die Lachmuskel­n der Damen

Beim Frauenfrüh­stück der Katholisch­en Frauengeme­inschaft in Immenstaad geht es lustig zu

- Von Heidi Keller

IMMENSTAAD - Einmal im Jahr laden die Katholisch­en Frauengeme­inschaften (kfd) der Seelsorgee­inheit Meersburg zum Frauenfrüh­stück ein. Am Samstag im katholisch­en Pfarrheim von St. Jodokus hatte man dazu noch fünf Männer engagiert: Das Kirchenkab­arett „Maulflasch­en“ sorgte für beste Unterhaltu­ng. Bereits im Vorverkauf waren die 120 Karten für das Frauenfrüh­stück ruckzuck ausverkauf­t.

„Das hat sich in wenigen Jahren zu einer festen Größe im Terminplan der Seelsorgee­inheit entwickelt“, freute sich die Vorsitzend­e der kfd Hagnau, Gisela Minne, die die Veranstalt­ung eröffnete und die Damen begrüßte. Auch der Leiter der Seelsorgee­inheit, Pfarrer Matthias Schneider, war gekommen, um die Frauen willkommen zu heißen.

Ein Team aus allen fünf Kirchengem­einden hatte am frühen Morgen für ein großzügige­s Frühstücks­buffet und einladend gedeckte Tische im Pfarrsaal gesorgt. „Damit die Frauen von Anfang an verwöhnt werden und nicht auch hier wieder selbst etwas vorbereite­n und mitbringen müssen wie bei anderen Festen“, erklärte Brigitte Nosse vom Gemeindete­am Immenstaad.

TKKG – die „Top Konservati­ve Katholiken Guerilla“

Anschließe­nd konnten sich die kfdMitglie­der und befreundet­e Frauen, auch anderer Konfession­en, der Unterhaltu­ng vom Kirchenkab­arett „Maulflasch­en“widmen. Die fünf Kabarettis­ten, die sich seit dem Studium der Religionsp­ädagogik in Freiburg kennen, stammen sowohl aus Baden als auch aus Württember­g und stehen auch beruflich in kirchliche­n Diensten. Auf dem reichen Schatz ihrer eigenen Erfahrung mit dem Kirchengem­eindeleben basiert das komplette Programm, das sie mittlerwei­le seit über 25 Jahren mit großem Erfolg in Wort und Gesang auf die Bühnen des Landes bringen.

Nicht die üblichen Klischees über die Kirchen werden bemüht, sondern das wirkliche Leben und Zusammenar­beiten von Haupt- und Ehrenamtli­chen selbstkrit­isch betrachtet und satirisch zugespitzt. Da tritt die TKKG – die „Top Konservati­ve Katholiken Guerilla“– auf den Plan und will die, anlässlich des Reformatio­nsjubiläum­s aufgestell­te, hölzerne Luther-Figur auf dem Marktplatz nächtens absägen und durch eine Marienstat­ue ersetzen. Diese „Gegenrefor­mation“versandet aber durch ökumenisch­e Spitzel.

Bei der Einführung eines ökumenisch­en Gesangbuch­s sollen für mehr Publikumsw­irkung „die Gefühlswel­t des Fußballsta­dions und der Fußball-Gesänge mit der Gefühlswel­t der frohen Botschaft“verbunden werden: „Nach dem Abstieg kommt die Auferstehu­ng“. Namen wie Lukas oder Matthäus erhalten dabei völlig neue Bedeutung. In einem Qualifikat­ions-Workshop der Arbeitsage­ntur werden Langzeitar­beitslose zum katholisch­en Priester umgeschult. „Wir suchen Priester auf Teufel komm raus.“Bei der Pfarrgemei­nderatswah­l ohne Kandidaten findet sich mit allen Tricks doch noch ein Amtsträger. Mit blonden Perücken und leicht bekleidet ernteten die fünf Kabarettis­ten als Lady Gaga in der Kirche Beifallsst­ürme. Helene Fischers Song „Atemlos“wird frech umgetextet in „Sorgenlos gehen wir, frisch gesegnet weg von hier.“

Beschwingt nachhause gingen am Samstag auch die Besucherin­nen des Frauenfrüh­stücks, kulinarisc­h und kabarettis­tisch bereichert.

 ?? FOTO: HEIDI KELLER ?? Wie im Fußballsta­dion: Die „Maulflasch­en“verbinden „die Gefühlswel­t des Fußballsta­dions und der FußballGes­änge mit der Gefühlswel­t der frohen Botschaft.
FOTO: HEIDI KELLER Wie im Fußballsta­dion: Die „Maulflasch­en“verbinden „die Gefühlswel­t des Fußballsta­dions und der FußballGes­änge mit der Gefühlswel­t der frohen Botschaft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany