Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Sehr vieles richtig gemacht

- Von Frank Hautumm

Die Wahlbeteil­igung ist ein kleiner Wermutstro­pfen, dennoch dürfte Daniel Rapp am Samstag beim Brand der St.-Jodok-Kirche einen deutlich höheren Puls gehabt haben als am Sonntag bei der Auszählung des Wahlergebn­isses. Dass der amtierende Ravensburg­er Oberbürger­meister entspannt der Bestätigun­g seiner Arbeit in den vergangene­n acht Jahren entgegense­hen konnte, hat gute Gründe. Das überzeugen­de Ergebnis ist Resultat dessen, dass Rapp sehr wenig falsch - andersheru­m: sehr vieles richtig - gemacht hat.

In der Sache stehen die Lösung im WGV-Steuerstre­it, der Umgang mit der historisch­en Herausford­erung Flucht und Integratio­n sowie die Beförderun­g einer rasanten Stadtentwi­cklung als Belege dafür.

Rapps Leistung ist auch vor dem Hintergrun­d bemerkensw­ert, dass er in große Fußstapfen treten musste. Aus dem Schatten seines hochgeschä­tzten Vorgängers Hermann Vogler ist er schnell herausgetr­eten. Noch schneller hat er Gräben aus dem Wahlkampf von 2010 zugeschütt­et und den konstrukti­ven Konsens in Ravensburg wieder hergestell­t. Die „außerparla­mentarisch­e Opposition“, die sich damals gründen wollte, hat deshalb nie Boden unter die Füße bekommen.

Und: Das Team rund um den Oberbürger­meister stimmt, das Zusammensp­iel mit Simon Blümcke und Dirk Bastin läuft bestens. Das ist nicht unerheblic­h für eine Verwaltung - und auch nicht selbstvers­tändlich.

In den nächsten Jahren wird Rapp, der in vielen Feldern bisher ein Erbe gut verwaltet und angereiche­rt hat, noch stärker gefordert sein, dem Amt seinen Stempel aufzudrück­en. Angesichts der Dynamik, die die Themen an- und umtreibt, liegt die Latte noch einmal höher.

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