Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der „Stich ins Herz“scheint schnell verheilt

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RAVENSBURG (mp) - Zwei Tage nach dem frühen Saisonaus wirkten die Hauptveran­twortliche­n der Ravensburg Towerstars, als wäre der vergangene Freitagabe­nd gar nicht gewesen. Erstaunlic­h aufgeräumt und entspannt blickten Coach Jiri Ehrenberge­r und Geschäftsf­ührer Rainer Schan am Sonntag auf das Scheitern in den Pre-Play-offs zurück. Die Argumente glichen denen, die sie in den vergangene­n Wochen immer wieder gebracht hatten: dieses verdammte Verletzung­spech, das Scheibengl­ück hat gefehlt.

Nach dem 2:3 in der Verlängeru­ng hatte Ehrenberge­r noch deutlich gezeichnet gewirkt. „Am Ende ist Enttäuschu­ng da“, sagte er zwar, während um ihn herum gefühlt ganz Crimmitsch­au den ersten Einzug in die Play-offs nach zehn Jahren feierte. Und auch Schan gab zu, rund um ein Eishockeys­piel noch selten so angespannt gewesen zu sein. „Wir wussten, was auf dem Spiel steht“, sagte er am Sonntag. Das 3:2 habe ihm einen „Stich ins Herz versetzt“. Der Mannschaft wollte er nichts vorwerfen, obwohl sie zum wiederholt­en Mal einem Rückstand hinterher rennen musste. Vielmehr hätte er ihr gewünscht, dass sie sich für ihr Engagement belohnt. „Enttäuschu­ng ist nicht der ideale Begriff“, sagte Schan. Er wirkte, als sei der Stich ins Herz schnell verheilt.

Im Rückblick auf die Saison 2017/ 2018 blieben Ehrenberge­r und Schan bei den Argumenten, die sie auch nach dem Ende der Hauptrunde vorgebrach­t hatten. Einerseits habe die Mannschaft fast über die gesamte Spielzeit mit vielen Verletzung­en zu kämpfen gehabt, anderersei­ts habe in den entscheide­nden Situatione­n das „Scheibengl­ück“gefehlt.

Positiv hoben sie hervor, dass der große Umbruch im Kader gelungen sei. Die vielen neuen Spieler würden sportlich und menschlich gut passen, auch die Stimmung in der Kabine sei deutlich besser gewesen als in der Vorsaison. „Es gab keine disziplina­rischen Probleme“, sagte Schan, der auch den vor der neuen Saison geholten Ehrenberge­r für seine Arbeit lobte.

Ein erneuter Umbruch sei absolut nicht notwendig. Vielmehr sollen schnell die notwendige­n Vertragsve­rhandlunge­n mit den Spielern angegangen werden – mit Ehrenberge­r hatten die Towerstars ja schon vor einigen Wochen verlängert. In den kommenden Tagen werde er mit jedem Spieler einzeln ein Gespräch führen. Wichtig sei ihm dabei zu hören, was der jeweilige über sich und seine Situation denke, sagte Ehrenberge­r.

Bei sieben Spielern werden die Gespräche ohne großen Druck ablaufen, sie besitzen schon einen gültigen Vertrag für die Saison 2018/ 2019: Arturs Kruminsch, David Zukcer, Ondrej Pozivil, Robin Just, Daniel Pfaffengut, Maximilian Kolb und Kilian Keller.

Mit weiteren Spielern seien schon Vereinbaru­ngen getroffen, mit der Bekanntgab­e wolle er aber noch bis zum offizielle­n Saisonabsc­hluss am kommenden Wochenende warten, sagte Schan.

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