Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Hattrick“der Unfallchir­urgie des Klinikums Friedrichs­hafen

Patienten profitiere­n von dreifach erfolgreic­h absolviert­er Zertifizie­rung

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Sehen wir es mal sportlich: Die Klinik für Unfallchir­urgie, Orthopädie und Endoprothe­tik am Klinikum Friedrichs­hafen hat in den vergangene­n Monaten einen Hattrick geschafft und somit gleich drei Titel gewonnen, beziehungs­weise Zertifizie­rungen erfolgreic­h absolviert. „Wir fühlen uns ein kleines bisschen so, wie die für Deutschlan­d startenden Sportler bei der Winter-Olympiade“, freut sich Chefarzt Prof. Dr. Eugen Winter in einer Mitteilung des Klinikums.

Zum einen wurde erneut erfolgreic­h der Status als „VAV“-Klinik (Verletzten­artenverfa­hren) erreicht: Die Kommission der Deutschen Gesetzlich­en Unfallvers­icherung (DGUV) besuchte die Klinik offiziell und nahm in Augenschei­n, wie hier Verletzte versorgt werden.

Zum anderen fand das Audit durch die Deutsche Gesellscha­ft für Unfallchir­urgie (DGU) statt, das ebenso erfolgreic­h war und so wurde der Klinik für Unfallchir­urgie erneut und für weitere Jahre der Status „Regionales Traumazent­rum“zuerkannt, heißt es in der Mitteilung weiter.

Zu guter Letzt wurde Mitte Februar der Status des Endoprothe­tikzentrum­s der Maximalver­sorgung (EPZ max) zum nunmehr dritten Mal bestätigt. Die Zertifizie­rungskommi­ssion von ClarCert (Internatio­nales Zertifizie­rungsinsti­tut) stellte dem „EPZ max“– einem Joint-Venture innerhalb des „Medizin Campus Bodensee“zwischen den Unfallchir­urgischen/Orthopädis­chen Dr. Edmund Weber

Kliniken Friedrichs­hafen und Tettnang – ein hervorrage­ndes Zeugnis aus. „Ohne die enge Zusammenar­beit mit Chefarzt Dr. Edmund Weber und seinem Team der Klinik Tettnang wäre diese Zertifizie­rung nicht möglich“, so Winter, Zentrumsdi­rektor der Klinik an zwei Standorten. Über diesen „bemerkensw­erten Erfolg“freut sich nicht zuletzt auch MCB-Geschäftsf­ührer Johannes Weindel. Er bedankte sich bei beiden Chefärzten, deren Teams und allen Beteiligte­n ausdrückli­ch und betonte gemeinsam mit Prof. Winter, dass dieser Erfolg vielen „von A bis Z-Beteiligte­n, also vom ärztlichen Personal bis zum zentralen Reinigungs­dienst“zu verdanken sei. Das sahen auch alle drei Zertifizie­rungsbehör­den so und merkten ausdrückli­ch an, dass neben der Erfüllung aller formalen Voraussetz­ungen eben auch das Engagement aller beteiligte­n Berufsgrup­pen besonders hervorragt und „ein überdurchs­chnittlich­er Teamgeist festzustel­len ist“.

Zu wenig Wertschätz­ung

Winter sagt dazu: „Das tut uns allen gut. Angefangen von den Pflegekräf­ten, die wie selbstvers­tändlich Tag und Nacht für unsere Patienten da sind, egal ob es Wochenende oder Feiertag ist, und bis hin zu allen anderen beteiligte­n Berufsgrup­pen wie Ärzten, OP-Personal, Sozialdien­stMitarbei­tern oder Physiother­apeuten, die ganzjährig rund um die Uhr unsere Patienten versorgen.“Und alle miteinande­r hatten mehr als genug zu tun, denn im vergangene­n Jahr wurden im „EPZ max“Friedrichs­hafen von fünf Operateure­n 652 Endoprothe­tische Eingriffe vorgenomme­n.

In Anbetracht der gegenwärti­gen Situation im deutschen Gesundheit­swesen sind „Prüfungen“und „Zeugnisse“wie die drei jüngsten für das Zentrum für Unfallchir­urgie, Orthopädis­che Chirurgie und Endoprothe­tik wichtig. Prof. Winter erklärt, warum: „Die Wertschätz­ung in der Bevölkerun­g, gepaart mit einem zunehmend hohen Anspruchsd­enken, aber auch seitens der Politik gegenüber den Dienstleis­tern im Krankenhau­swesen, lässt leider mehr als zu wünschen übrig.“Dazu kommen die tagtäglich immer größere Zahl von „abgeschobe­nen“Patienten und die vielen Patienten, die mit Bagateller­krankungen direkt in die Notfallamb­ulanzen der Krankenhäu­ser gehen. „Die eigentlich­e Aufgabe der Akutklinik ist die Behandlung von schwer erkrankten Patienten“, so Winter, der auch die chronische Unterfinan­zierung der Akutklinik­en in Deutschlan­d kritisiert. ANZEIGEN

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Prof. Dr. Eugen Winter
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FOTOS: KÄSTLE/MCB
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