Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Köhler erläutert Pläne für den Uferpark
Baubürgermeister zu Gast beim „Altstadtforum“– Keine Aussichtsplattform beim GZH
FRIEDRICHSHAFEN – Selten fand in der Vergangenheit ein Thema im Altstadtforum so großes Interesse wie am Dienstagabend die Neugestaltung der Uferanlagen. Proppenvoll war das Nebenzimmer im „Schwanen“, als Erster Bürgermeister Stefan Köhler planerische Ideen aus den beiden Siegerentwürfen eines Ideenwettbewerbs vorstellte.
Dieser Wettbewerb wurde vom Gemeinderat ausgelobt, die Vorschläge von vier Architekturbüros durchliefen im Herbst letzten Jahres einen Bürgerworkshop. Aus den beiden Siegerentwürfen heraus werde nun ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet, so Köhler. Wenn 2019 Planungs- und Baurecht vorliege, könnten die einzelnen Maßnahmen ab 2020 umgesetzt werden. Im Doppelhauhalt 2018/19 hat der Gemeinderat Mittel zur Planung bereitgestellt. Die Finanzplanung ab 2020 sieht rund sieben Millionen Euro vor.
Ob das reichen wird, ließ der Baubürgermeister vor dem Hintergrund der momentan enorm steigenden Baukosten offen. Die Maßnahme beinhalte über den Uferpark hinaus die Umgestaltung der Friedrichstraße und des Bahnhofsvorplatzes. Dorthin könnte nach den Vorstellungen der Planungsbüros das Zeppelindenkmal versetzt werden, das jetzt in den Anlagen ein zu wenig beachtetes Dasein friste. Es solle künftig dem Friedrichshafen-Besucher ins Auge springen, erkläuterte Köhler.
Zunächst steht die Uferanlagengestaltung bis zum Schlosshorn auf der Agenda. Auch am Bodenseeufer vor Friedrichshafen soll es dann die vor allem bei den Jüngeren beliebten Freitreppen wie am Rhein in Köln oder in Konstanz geben.
Brücke am Gondelhafen
Das Klangschiff bleibt erhalten, wofür es im „Schwanen“nicht unbedingt Beifall gab. Der Minigolfplatz wird voraussichtlich verlegt, der historische Garten bleibt unverändert erhalten. Am Gondelhafen könnte es eine kleine Brücke geben, das Seehasenfest werde über dieselben Platzkapazitäten verfügen wie bislang.
Mit einer über einen Steg erreichbaren Aussichtsplattform vor dem Graf-Zeppelin-Haus wird es laut Köhler vermutlich aus Umweltschutzgründen nichts. Zum Thema Baden vor dem GZH sagte er, dass das kein Wettbewerbsthema sei, sondern die Frage, ob das gewollt sei oder nicht. Gegebenenfalls müsse man das dann über das Ordnungsamt lösen.
Ob der „Schlosspark“frei zugänglich wird? Diese Frage bat der Bürgermeister an andere weiterzugeben. Von der Neugestaltung sind nach Köhler nur wenige Privatleute – entlang der Olgastraße – betroffen. Andere Seegemeinden rühmten sich ihrer langen Uferpromenade, das wolle man mit der Andockung des östlichen an den westlichen Uferbereich in Friedrichshafen auch. Er kündigte den Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan im Frühsommer an. Dann können sich während der Auslegung erneut die Bürger zu Wort melden, die bislang bereits um die 80 Vorschläge eingebracht haben. Der Bebauungsplan ist die rechtliche Grundlage, innerhalb der die Stadt mit einzelnen Maßnahmen beginnen kann.
Kreisverkehr beim GZH
Nach dem sich über Jahre erstreckenden Umbau einschließlich der Friedrichstraße (sie soll Flaniermeile mit Niveau werden) und des Bahnhofsvorplatzes wird es oberhalb des GZH einen kleinen Kreisverkehr geben. Der Straßenraum wird schmäler, der Gehweg breiter. Ziel ist eine höhere Aufenthaltsqualität.
Neue Elemente sollen vom Ausgang des Stadtbahnhofes den Blick auf See und Berge attraktiver machen. Die Anordnung des Busbahnhofs wird noch geplant. Die Bushaltestellen sollten möglichst überdacht werden, was allerdings laut Köhler nicht einfach ist, weil der Bahnhof unter Denkmalschutz steht.