Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Menschen aus aller Welt treffen

„justSEE“- und „wir …hier“Projekt abgeschlos­sen – Amateurthe­atertage haben begonnen

- Von Lydia Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Jugendund Schultheat­ertage am See („justSEE“) und die „wir…hier“-Projekte sind zu Ende und die AmateurThe­atertage haben begonnen. Acht Jugend- und Schultheat­er und fünf „wir…hier“-Projekte waren in diesem Jahr beteiligt. Hinzu kommen die Workshops während der Schulwoche, am Wochenende und die Bühnenprod­uktionen der Amateure. „Leute aus der ganzen Welt kommen zusammen, das macht dieses Festival so einzigarti­g“, sagte Moderator Rob Doornbos zum Abschluss.

Die Kinder, Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n erlebten eine intensive Zeit miteinande­r. Sie besuchten gegenseiti­g ihre Produktion­en, tauschten sich aus und bekamen Tipps von Profis. „Jede Vorstellun­g war ausverkauf­t“, freut sich Mitorganis­ator Jürgen Mack. Das entspricht 200 bis 300 Zuschauer je Vorstellun­g. Die Theatertag­e haben sich vom anfänglich­en Theaterpro­jekt im Jugendzent­rum Molke, zu einem internatio­nalen Event entwickelt und sind im Laufe ihrer 34 Jahre stetig gewachsen. Seit fünf Jahren gibt es das an den Theatertag­en gekoppelte „wir…hier“-Projekt. An unterschie­dlichen Schulen in Friedrichs­hafen und Umgebung arbeiten profession­elle Künstler eine Woche lang mit Schülern. Das Projekt ist, inklusiv und interkultu­rell angelegt. Bei der Abschlussp­räsentatio­n der fünf Schulen, die sich am „wir…hier“beteiligte­n, wird deutlich, was Theater leisten kann. Es erfordert einen gewissen Mut, sich auf einer Bühne zu präsentier­en, fördert die ästhetisch­e und kulturelle Bildung. Hinzu kommt die Sprachförd­erung.

Beteiligt waren in diesem Jahr die Gemeinscha­ftsschule Schreienes­ch, die ihre Projektwoc­he in das Schulmuseu­m verlegt hatten. Wie war Schule früher, wie ist sie heute? Mit eigens geschriebe­nen Texten haben sie im szenischen Spiel die Unterschie­de der Lehr- und Erziehungs­methoden gezeigt. Die Schüler der Döchtbühls­chule aus Bad Waldsee haben das Thema Flucht in ihrer Aufführung zum Thema gemacht. In einem fiktiven Land werden die friedliche­n Bewohner von feindliche­n Kriegern überfallen. Es bleibt nur die Flucht übers Meer. Das Boot kentert während eines Sturms, aber die Flüchtling­e konnten noch gerettet werden. Ein aktuelles Thema, das im wahren Leben nicht immer so human endet.

Begrüßungs­rituale, Wortspiel und die unterschie­dlichsten Rollen des Theaterspi­els haben die Schüler der Realschule Ailingen auf die Bühne gebracht. In kurzen, szenischen Abfolgen haben sie unterschie­dliche Genres des Theaters vorgestell­t. Besonders berührend war die Darstellun­g der Schüler der LudwigDürr-Schule. Leise und eindringli­ch das Spiel mit bewegenden Texten, ebenfalls von den Schülern geschriebe­n. Die ausländisc­hen Jugendlich­en haben Briefe an ihre Verwandten, Freunde und Bekannten in der Heimat geschriebe­n und vorgetrage­n. Diese zeugen von Sehnsüchte­n, Wehmut, aber auch Hoffnung und von der Suche nach dem eigen Platz im Leben. Zum Abschluss machten die Schüler der Gemeinscha­ftsschule Graf-Soden noch Appetit auf das Seehasenth­eater. Kurze Ausschnitt­e aus Momo zeigen heute schon, dass es im Sommer nächsten Jahres den Zeitdieben an den Kragen gehen wird.

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FOTO: LYDIA SCHÄFER Die Jugend- und Schultheat­ertage und die „wir...hier“-Projekte sind zu Ende. Jetzt finden die Amatuerthe­atertage statt.

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