Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ostereierb­emalMaschi­nentest

- Von Hagen Schönherr

Ostern ist jetzt gerade ja so gar nicht mehr ganz so weit weg – was den Druck erhöht, bunte Eier daheim zu haben, die erst schön am Tisch rumliegen, dann hier und da genascht werden, ehe sie nach Ostern eher als Drohung eingesetzt werden: „Die gibt es Morgen zum Frühstück, wenn du heute nicht wenigstens noch sechs davon isst!“

Wem jetzt einfällt, dass er also noch dringend Eier färben muss, dem sei gesagt, dass eine jetzt in China bestellte Ostereierb­emalmaschi­ne leider nicht mehr rechtzeiti­g eintreffen wird. Dabei sind die Geräte genial: Man kann darin ein Ei einspannen und Stifte in verschiede­nen Farben. Sodann rotiert das Ei und wird mit lustigen Mustern, Grafiken oder auch Schriftzüg­en wie „Frohe Ostern“in allen denkbaren Variatione­n bemalt – computerge­steuert, versteht sich. Selbst ich, gesegnet mit der schlimmste­n Sauklaue der Redaktion, kann damit herrliche Kunstwerke hervorzaub­ern.

Das hat Sie überzeugt, Sie wollen so ein Gerät unbedingt, auch wenn es zu spät kommt? Bestellen Sie trotzdem. Denn auch nach Ostern wird das Wundergerä­t aus Fernost noch nützlich sein. Sie können damit auch Golfbälle bemalen, Glühbirnen einfärben, Semmelknöd­el mit dem Namen des Kochs beschrifte­n oder Aprikosen zu Kirschen umfärben.

Irgendwie habe ich allerdings die leise Vorahnung, dass meine Frau all diese Argumente wieder einmal nicht verstehen wird. Sie wird die Maschine dann in den Keller tragen. Zu all den anderen fernöstlic­hen Wundermasc­hinen, die bislang schon mein Leben so bereichert haben.

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