Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Bezahlbarer Wohnraum“
Bürgermeister und SPD sprechen über den Siedlungsdruck
OBERTEURINGEN (sz) - Die Gemeindeentwicklung Oberteuringens, Verkehrsfragen und das inklusive Konzept Campus sind im Mittelpunkt des Gesprächs von Bürgermeister Ralf Meßmer und der SPD-Kreistagsfraktion sowie Gemeinderat Günther Schnappauf gestanden.
Nach wie vor herrsche in Oberteuringen ein starker Siedlungsdruck, stellte Meßmer zu Beginn fest. Vorrangig sei die Gemeinde bemüht, vor allem für Einheimische Angebote zu machen, insbesondere für jungen Menschen, damit „Alt und Jung nicht unnötig zerrissen werden“. Ein besonderes Anliegen sei für den Bürgermeister, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dies decke sich voll mit der Position der SPDRäte, berichtet die SPD in einem Pressebericht. Fraktionschef Norbert Zeller verwies in diesem Zusammenhang auf die Anträge seiner Fraktion bei der letzten Haushaltsberatung, eine Million Euro zur Unterstützung von kleineren Kreisgemeinden für den Wohnungsbau einzustellen. „Die Mehrheit stimmte leider nur für einen Prüfauftrag“, so Zeller. Auch bei der Gewerbeansiedlung gebe es einen großen Bedarf. Zwar seien im Flächennutzungsplan Flächen ausgewiesen, jedoch verfüge die Gemeinde leider nicht über diese Grundstücke, so Meßmer.
Für die SPD-Räte war erfreulich zu hören, dass es ausreichend Plätze bei den Kindertagesstätten gebe, auch für den U3-Bereich, zumal die weitere Kinderkrippe auf dem Campus-Areal Entlastung brachte. Beim Schulhausbau würde die weitere Entwicklung nochmals auf dem Prüfstand gestellt. „Ob es zu einer Erweiterung oder zu einem neuen Standort der Schule kommt, können wir erst nach Vorliegen des Gutachtens sagen“, betonte Meßmer den offenen Prozess. Denn schließlich gehe es um Investitionen in Millionenhöhe.
Großes Interesse der SPD fand das Projekt „Lebensraum-Campus“. Bürgermeister Meßmer betonte, dass es hier um ein gemeinsames Miteinander in Oberteuringen gehe. Die Gemeinde habe in Zusammenarbeit mit der Stiftung Liebenau ein vorbildliches „Inklusionsprojekt“geschaffen, stelle dafür qualifiziertes Personal und viel Geld zur Verfügung. Im Juni des Jahres werde das vielbeachtete Projekt offiziell eröffnet. Schon heute kämen zahlreiche Interessierte bis von Holland, um zu sehen, wie ein Zusammenleben von Jung und Alt, von Menschen mit und ohne Handicap funktioniere.
Kreisrat Jochen Jehle begrüßte die Darstellung des Bürgermeisters, sich um die Fortführung des Radwegs aus dem Deggenhausertal auf der Gemarkung Oberteuringen zu kümmern. Ein Gutachten der Stadtwerk am See soll aufzeigen, wie die Angebote im öffentlichen Verkehr verbessert werden können.