Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Nur an zwei Tagen spielte das Wetter mit
Beim Matchrace Switzerland in Locarno erreicht die Crew des WYC den fünften Platz
FRIEDRICHSHAFEN - Auf Rang fünf ist das „Team Up!“des Württembergischen Yacht-Clubs – Mathias und Conrad Rebholz, Johannes Scheffold und Jonathan Koch („Leihgabe“vom BYCÜ) - beim Matchrace Switzerland in Locarno auf dem Lago Maggiore gesegelt. Am Start war auch die Weltelite des Matchracings. Der Sieg ging an den Schweizer Nelson Mettraux, die Plätze zwei bis vier an die aus dem Match Race Germany bekannten Teams von Max Trippolt (Bregenz), Eric Monnin (Schweiz) und Mati Sepp (Estland).
Blauer Himmel und guter Wind mit rund drei Beaufort (aber kalten Temperaturen) sorgten zumindest an zwei der drei Tage für gute Bedingungen. Dennoch reichte die Zeit nicht, um die Round Robin zu Ende zu segeln oder gar Finalläufe zu planen. So wurde nach 18 von 22 geplanten Flights abgebrochen, die Teams hatten damit zwischen acht und zehn von jeweils elf vorgesehenen Rennen absolviert. Gewertet wurde nach der Prozentzahl der Erfolge. Mettraux kam mit neun Siegen in zehn Rennen auf 90 Prozent, Rebholz mit fünf Siegen in acht Rennen auf 63 Prozent.
Vier Siege in Folge
In den ersten fünf Wettfahrten konnte die Rebholz-Crew gut punkten. Nur das erste Rennen ging verloren, dann folgten vier Siege in Serie. Bei zunehmendem Wind kam dem Team vor allem die Erfahrung aus der Bundesliga zugute, da in Locarno auch auf den in der Liga eingesetzten J70Yachten gesegelt wurde. „Wir konnten unser Know-how über das Handling der J70 ausspielen“, so Taktiker Conrad Rebholz. Dies wurde besonders im Rennen gegen Mati Sepp (Sechster der Weltrangliste) deutlich, als beide Teams nach einer ausgeglichenen Startkreuz gleichzeitig an der Luvtonne ankamen. Da hatte der Este noch Vorfahrt, da er von rechts kam.
Auf der folgenden Vorwind-Tour aber gelang es den WYC-Seglern, durch höhere Geschwindigkeit ein Überlappung in Lee herzustellen. So konnten sie den Gegner daran hindern, den kürzeren Weg zur nächsten Wendemarke zu nehmen. „Mit der Halse zur Leetonne gingen wir in Führung und haben diese dann auch nicht mehr hergeben“, erläuterte der Taktiker.
Beim Start auf verlorenem Posten
Am Samstag kam das „Team Up!“gar nicht zum Einsatz. Die anderen Mannschaften waren von mittags bis abends auf dem Regattakurs, der erstmals von selbstfahrenden, automatischen – statt bei 300 Meter Wassertiefe verankerten – Bojen gebildet wurde.
Von drei Rennen am Sonntag gewann die württemberger Crew dann nur eines. Das letzte Rennen war durch einen Fehler des Steuermanns schon auf der Startlinie verloren – zu weiteren Starts kam es wegen des Zeitlimits am Sonntagabend nicht mehr. „Es war ein großartiger Event, toll zu segeln“, sagte „Matze“Rebholz und Rang fünf im Matchrace Switzerland, das auch zur weltumspannenden Wertung der Match Race Super League gehört. Rang acht erreichte Felix Schrimper mit seinem Team vom Konstanzer YC (vier Punkte, 40 Prozent).