Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Schüler bauen fünf Meter hohe Skulptur für Maybachplatz
Klassen sieben und acht vom Karl-Maybach-Gymnasium arbeiten mit Unterstützung an einem großen Projekt
FRIEDRICHSHAFEN - Die siebten und achten Klassen des Karl-Maybach-Gymnasiums arbeiten seit September an einem großen Gestaltungsprojekt. Bis Ende Juli werden die Schüler eine fünf Meter hohe Skulptur auf dem Maybachplatz aufstellen. Insgesamt arbeiten etwa 15 Schüler an dem Projekt.
Die Idee zur Skulptur hatte Marco Eckle, Schulsozialarbeiter des KarlMaybach-Gymnasiums. Bei der Form des fünf Meter hohen Gebildes handele es sich laut Eckle um „ein naturbezogenes Objekt, eine organische Form.“Er würde es etwas konkreter als „Kokon“bezeichnen, denn so in etwa sehe es aus. Die Schüler brachten in den Entwürfen für die Modelle auch selbst Ideen ein. Die Teilnahme an dem Projekt ist für die Schüler freiwillig – Marco Eckle besuchte mehrere siebte und achte Klassen im Unterricht und interessierte Schüler konnten sich bei ihm melden.
In den vergangenen Wochen hat sich die Gruppe in jeweils sieben bis acht Schüler aufgeteilt. In der Firma Gramm wurden in den letzten Treffen aus einer sechs Meter großen Stahlmatte zwei Segmente ausgeschnitten. Dazu wurde schweres Gerät genutzt, das die Schüler jedoch nicht abschreckte. Die Schüler erhielten einen Plan, auf dem die gewünschte Form des Segments abgebildet war. Einige begannen die Form wie gewünscht mit Schnur abzustecken, ein Junge jedoch hatte anfangs einen besseren Plan: „Ich zähl einfach die Kästchen auf dem Bild!“Doch dieser Plan wurde schnell verworfen. Mit einem Bolzenschneider wurden die abgesteckten Segmente ausgeschnitten. Gemeinsam gingen sie die Arbeit an und wechselten sich beim Hantieren mit den Werkzeugen ab. Zu Streitigkeiten kam es nicht, die Schüler sprachen sich ab und teilten die Arbeit untereinander auf. Schließlich wurden mit der Hilfe von Stefan Seeger, Metallbaumeister aus der Wissenswerkstatt, die Ränder der Segmente geschweißt. Dabei schauen die Schüler interessiert zu und trauen sich nah an das Geschehen ran.
Sinn und Zweck des Projekts sei die Förderung der handwerklichen Arbeit der Schüler und der Berufseinblick in diesem Gebiet, so Ulrike Zinser von der Handwerkskammer: „Viele Handwerksberufe kann man heutzutage mit einem Abitur erlernen.“„Für die Schüler ist das Material ungewohnt“, sagte Marco Eckle. In der Schule arbeite man höchstens mit Holz oder Ton. „So etwas erleben die Schüler zum ersten Mal.“
Schweißer-Kurs für die Schüler
Neben dem Gestaltungsprojekt selbst stehen jedoch auch Workshops im Vordergrund. In der Wissenswerkstatt absolvierten die Schüler einen Schweißkurs. Später soll es zusätzlich noch einen Workshop im 3D-Druck geben, ebenfalls von der Wissenswerkstatt aus.
Unterstützung bekommen die Schüler von der Firma Gramm, die die Räumlichkeiten und Gerätschaften für den Bau der Skulptur stellt, was wichtig für die besondere Größe des Projekts ist. Für die Handwerkskammer ist Ulrike Zinser vor Ort und für die Wissenswerkstatt Stefan Seeger. Auch die Stadtverwaltung unterstützt das Projekt, indem sie den Maybachplatz für das Aufstellen der Skultpur freigeben. Finanziell wird das Gestaltungsprojekt von ESF (Europäischer Sozialfonds) mit Geldern unterstützt.