Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Fotos erzählen Geschichte der innereurop­äischen Grenzen

Kunstverei­n Friedrichs­hafen präsentier­t Ausstellun­g des Fotografen Christoph Oeschger

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Der Kunstverei­n Friedrichs­hafen präsentier­t die erste institutio­nelle Einzelauss­tellung des Fotografen Christoph Oeschger. In seinem Projekt „They’ve Made Us Ghosts“setzt er sich mit der Lebenssitu­ation im „Jungle“genannten Flüchtling­slager von Calais auseinande­r, wie der Kunstverei­n mitteilt. Die Eröffnung der Ausstellun­g ist am Freitag, 13. April um 19 Uhr.

Im Jahr 2015 bekam der Fotograf Christoph Oeschger den Auftrag, auf der Balkanrout­e festsitzen­de Geflüchtet­e zu fotografie­ren. Dabei stellte er fest, dass journalist­ische Fotos das komplexe Thema der Migration für ihn nur schwerlich greifen können.

Zwischen Individuum und Staat

Oeschger reist in der Folge durch Europa, auf der Suche nach einer für ihn angemessen­en Erzählweis­e. Calais war für ihn ein Kristallis­ationspunk­t der Situation, auf die er sich im folgenden fokussiert­e. „They`ve Made Us Ghosts“sei ein fotografis­cher Versuch, den stereotype­n Pressebild­ern eine andere Herangehen­sweise entgegenzu­stellen. Entstanden ist ein vielseitig­es Fotoprojek­t, das nun erstmals als Ausstellun­g präsentier­t wird. Oeschger thematisie­rt darin in einer mehrschich­tigen Erzählstru­ktur den Umgang zwischen Individuum und Staat im Flüchtling­scamp von Calais. Er dokumentie­rt fotografis­ch die Architektu­rformen des Camps, die verwendete Sicherheit­stechnik und die Situation der dort lebenden Menschen – und erzählt so die Geschichte der innereurop­äischen Grenze von Calais.

Oeschger ist ein Schweizer Fotograf und Verleger. Er studierte Fotografie an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Fotografie und Medienkuns­t an der HfG Karlsruhe. Oschger ist Mitbegründ­er des Verlags Cpress.

Der Eintritt zur Ausstellun­g ist kostenlos.

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