Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Wolkensteins Lieder erklingen in Konstanz
KONSTANZ (sz) - Liturgische Musik am Münster Konstanz: Ein besonderer Fund für Konstanz und seine Musikgeschichte sowie Wolkensteins Lieder beschließen am 19. April, 20 Uhr, in Konstanz die musikalische Reise in die Konzilzeit.
Wie klang es, als vor 600 Jahren liturgische Gesänge im Münster aufgeführt wurden? Stefan Johannes Morent, einer der künstlerischen Leiter des Festivals „Europäische Avantgarde um 1400“, hat sich für das diesjährige Konzert seines Ensembles „Ordo Virtutum“auf eine beinahe kriminalistische Recherche begeben, heißt es in der Vorschau. Obwohl fast alle Handschriften verloren gegangen sind, war seine Suche dennoch äußerst erfolgreich: Glücklicherweise wurde auch auf der Reichenau der Heiligen Pelagius geehrt. Dort haben sich Handschriften mit Gesängen für ihn und auch für den Heiligen Konrad erhalten – die liturgischen Fragmente lagern heute im Konstanzer Stadtarchiv. Hier konnte der Musikwissenschaftler Morent einen besonderen Fund machen: ein Einzelblatt, auf dem eine mit Neumen, den Vorläufern der heutigen Noten, versehene Fassung des Hymnus „O preclara Constantia“auf den Heiligen Konrad aus dem 12. Jahrhundert erhalten ist. Diese frühe Fassung war bisher nicht bekannt.
Die Konstanzer Fragmente der Choralhandschriften bilden die Grundlage für das Konzert am Donnerstag, 19. April. Am ersten von zwei Abenden erklingt in der Reihe „Europäische Avantgarde um 1400“Musik zur Verehrung der Konstanzer Heiligen Pelagius, Gebhard und Konrad.
Der Eintritt kostet 20 Euro an der Abendkasse, 16 Euro im Vorverkauf (im Theater Konstanz).