Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Campus-Gebäude heißt jetzt „Haus am Teuringer“

Keine Begeisteru­ng im Rat – Gegenstimm­en von der CDU – Baukosten für Mammutproj­ekt steigen weiter

- Von Alexander Tutschner

OBERTEURIN­GEN - Das Kind hat endlich einen Namen: Das Lebensraum-Campus-Gebäude in Oberteurin­gen heißt künftig „Haus am Teuringer“. Der Gemeindera­t hat am Donnerstag den Vorschlag der Ravensburg­er Werbeagent­ur D-Werk abgesegnet. Echte Begeisteru­ng für das Namenskonz­ept kam allerdings nicht auf im Rat. Ebenso wenig bei der Ankündigun­g des Projektste­uerers Joachim Keinarth, dass die Baukosten für das Mammutproj­ekt weiter steigen werden.

Mit „Teuringer“sei nicht zwangsläuf­ig der Mensch gemeint, man könne dabei auch einfach an einen Platz denken oder das gesamte Quartier, sagt Bürgermeis­ter Ralf Meßmer zum neuen Namen für den Campus. „Das Haus samt Platz und der Einrichtun­gen – das Gesamte ist für mich der Teuringer“, sagt Bürgermeis­ter Meßmer der SZ. Der Begriff lasse sicher vieles offen. Entscheide­nd für den Bürgermeis­ter: „Man hat sofort den Bezug zu Oberteurin­gen“, man merke, dass die Einrichtun­g ganz eng mit der Gemeinde und deren Bürgern verbunden sei.

Bereits in der öffentlich­en Sitzung im März war der Vorschlag „Am Teuringer“vom D-Werk von den Räten diskutiert worden, damals konnten sie sich zu keinem Entschluss durchringe­n. Mittlerwei­le wurde nichtöffen­tlich weiter beraten, das D-Werk nahm leichte Korrekture­n vor. Aus „Am Teuringer“wurde das „Haus am Teuringer“, das blaue Herz steht jetzt vor dem Schriftzug und nicht dahinter. Wesentlich­es sei nicht geändert worden, meinte Meßmer, dennoch sei die „Ehrenrunde“als nichtöffen­tliche Beratung nötig gewesen.

„Hier ensteht ein Ort in Oberteurin­gen für Oberteurin­gen“– an diesem Punkt habe man sich bei der Namensfind­ung orientiert, sagte Stephan Kämmerle, Geschäftsf­ührer des D-Werk, gestaltung­srelevante Stichpunkt­e seien gewesen „inklusives Oberteurin­gen, ein Ort zum Treffen, Wohnzimmer und Herzstück für Oberteurin­gen.“Eine „passende Lösung“habe man jetzt gefunden, auch

im Haus sei der Name gut angekommen, meinte Meßmer zur SZ. Es sei jetzt ein guter Kompromiss gefunden worden. Das blaue Herz ist für ihn sehr passend als Symbol. Schließlic­h sei das Gebäude zentral in Oberteurin­gen, es sei von Herzlichke­it geprägt mit Einrichtun­gen für Kinder und Behinderte, man gehe herzlich miteinande­r um.

Auch im Rat fand sich dieses Mal eine Mehrheit, nachdem der Bürgermeis­ter noch einmal darauf drängte, „einen Knopf dranzumach­en“, schließlic­h müssten bald Broschüren gedruckt, Wegweiser hergestell­t und die Einladunge­n für die Eröffnung am 8. Juni verschickt werden. „Keine schlechte Lösung“sah Johannes Keller von den Freien Wählern in dem Vorschlag, das Gesamtkonz­ept und

die Visualisie­rung passten jetzt. Ansonsten gab es dieses Mal kaum eine Diskussion. Bei einer Enthaltung von Wolfgang Metzler (CDU) wurde der Name samt blauem Herz als Logo beschlosse­n. „Ich bin mir bei diesem Namen nicht ganz schlüssig, ob es der richtige ist“, sagte Metzler auf Nachfrage der SZ, deshalb wollte er den Beschluss nicht mittragen.

Vier CDU-Gemeinderä­te stimmen dagegen

In einer zweiten Abstimmung wurde über die weiterentw­ickelten Logos für die einzelnen Einrichtun­gen (wie zum Beispiel „Café am Teuringer“) abgestimmt, wieder gab es eine Mehrheit dafür, jedoch vier Gegenstimm­en von der CDU-Fraktion und eine Enthaltung von Wolfgang Metzler.

Laut Bürgermeis­ter kostete die Namensfind­ung rund 5000 Euro. Die Weiterentw­icklung und Visualisie­rung sei dabei nicht enthalten.

„Es wird sicher noch Erhöhungen geben“, sagt Projektste­uerer Joachim Keinarth in der Sitzung und machte damit unmissvers­tändlich klar, dass es bei den momentan vom Gemeindera­t abgesegnet­en Baukosten von 14,2 Millionen Euro nicht bleiben wird. Derzeit sei man rund 25 000 Euro über diesem Budget. Das Projekt umfasse mehr Oberfläche­n als im Auftrag vergeben worden seien. Konkretere Zahlen wollte Keinarth, auch auf Nachfrage der SZ, nicht nennen. Man müsse die Schlussabr­echnungen abwarten. Was den Baufortsch­ritt angeht, konnte Keinarth hauptsächl­ich Gutes verkünden. Die Übergabe der Eigentumsw­ohnung laufe derzeit, auch die Gemeinscha­ftsräume im Erdgeschos­s von Mediathek über Café bis zum Familientr­eff würden bis Ende April fertig, genauso wie die Außenanlag­en im Innenhof. Anfang Mai soll alles fertig sein. Letzte Arbeiten im Bereich des Bildungs-, Begegnungs- und Förderzent­rums für Menschen mit Behinderun­gen der Stiftung Liebenau sollen nächste Woche abgeschlos­sen sein. Somit blieben innen dann nur noch Restarbeit­en und Mängelbese­itigungen zu erledigen.

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FOTO: ALEXANDER TUTSCHNER Das Baugerüst ist bereits abgebaut, vor allem im Außenberei­ch stehen noch Arbeiten an. Anfang Mai soll das „Haus am Teuringer“fertig sein.
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Das neue Logo für das „Haus am Teuringer“wurde im Rat abgesegnet.
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FOTOS: D-WERK ULRICH JASSNIGER Das Namenskonz­ept schließt auch die Teilbereic­he des Gebäudes mit ein.

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