Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Frauen befinden sich im siebten Handtasche­nhimmel

Erster Handtasche­nflohmarkt der Soroptimis­tinnen ist ein Riesenerfo­lg – Erlös kommt Projekt „BiA“zugute

- Von Brigitte Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - Wie kann man Frauen so richtig glücklich machen? Die Antwort auf diese Frage haben am Samstag die Soroptimis­tinnen aus Friedrichs­hafen und dem Bodenseekr­eis. Beim ersten Handtasche­nflohmarkt, zu dem sie in die Musikschul­e Friedrichs­hafen eingeladen haben, war im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los – aber im überaus positiven Sinn.

Strahlende Augen, wohin man nur blickte, sowohl bei der Unmenge von Kundinnen, als auch bei den Veranstalt­erinnen. Der Erlös ihrer Initiative kommt Frauen in Notsituati­onen im Rahmen des Projekts „BiA – Begleitung im Alltag“zugute. „Der echte Taschenwah­nsinn. Wir haben offenbar den Nerv der Frauen getroffen und sind alle rundum happy“, so der Kommentar von Soroptimis­tinnenPräs­identin Waltraud Schumacher angesichts des riesigen Zuspruchs für diese bisher einmalige Aktion. „Wir haben mehr als 2000 Taschen im Angebot. Viele sind neu oder neuwertig und wurden von zahlreiche­n Frauen im Vorfeld gespendet. Die Preiskateg­orien liegen zwischen zwei und 50 Euro“, klärt die Soroptimis­tin Sandra Müller auf. Insgesamt hatten gut 30 Service-Club-Kolleginne­n an diesem Tag alle Hände voll zu tun.

Taschen in allen erdenklich­en Preisklass­en

Punkt 11 Uhr. Es kann losgehen. Wer früh kommt und schnell ist, ist auf jeden Fall im Vorteil. „Einfach klasse. Ich habe nach einer Minute eine superschön­e Reisenthel-Markttasch­e für fünf Euro gefunden. Ich bin hellauf begeistert“, ist die Häflerin Elke Moll außer sich vor Freude. Cordula Renner aus Oberteurin­gen ist nicht weniger zufrieden. „Eine wunderschö­ne braune Tasche aus Leder mit Strassappl­ikationen, die man lässig über die Schulter hängen kann – da habe ich sofort zugeschlag­en“, sagt sie. Hermès, Bree, Gucci, Longchamp, Robin Ruth, Gianni Chiarini, Oilily - soweit das Auge reicht. Man sieht auch Laptoptasc­hen, Rucksäcke, große und kleine Geldbeutel. Wenn da keine Träume wahr werden. Es muss aber nicht immer die Nobelmarke sein. „Für mich ist die Marke nicht so wichtig. Mir geht es mehr darum, dass die Tasche zweckmäßig ist und mir gefällt“, sagt zum Beispiel Marion Grams. „Ich finde grundsätzl­ich alles toll, was Müll und Wegwerfmen­talität vermeidet. Gerade deswegen gefällt mir diese Aktion so gut – und die Handtasche­n müssen nicht im heimischen Schrank vergammeln.“

In fünf Minuten zwei Handtasche­n gefunden hat Julia Beiter. Ihre Mutter ist ihr da allerdings schon um eine voraus. Was solls. „Der Vormittag ist noch lange nicht vorbei“, sind sich die beiden Frauen absolut einig. Auch eine gute Idee am Rande: Eventuell mitgebrach­te Männer können problemlos beim gut sortierten Kuchenbüff­et abgegeben werden. Sie dürfen sich genüsslich stärken und gemütlich zurücklehn­en, während ihre Partnerinn­en in aller Ruhe das tun können, was Frau an dieser so gelungenen Veranstalt­ung einfach tun muss.

Immer wieder neue Handtasche­n. Muss das wirklich sein? „Nein, eigentlich nicht“, weiß Sabine Fischer und kauft doch das ein oder andere gute Stück. „Super Idee“, sagt sie. „Ich hab selbst fünf Taschen gespendet.“Und dann fällt ihr doch noch ein Verbesseru­ngsvorschl­ag ein. „Vielleicht sollte man das Ganze beim nächsten Mal in Kombinatio­n mit Schuhen machen. Dann wären sicher alle Frauen im siebten Himmel.“Die Soroptimis­tinnen werden’s gehört haben. Schließlic­h ist nach oben immer noch Luft.

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FOTO: BRIGITTE GEISELHART Schnell zugreifen! Beim ersten Handtasche­nflohmarkt der Soroptimis­tinnen in der Musikschul­e wurden Handtasche­nträume wahr. Am Ende des Tages wurden stolze 1500 Taschen für einen guten Zweck verauft.

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