Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Dornier-Museum feiert die Do 31

50-jähriges Bestehen des Senkrechts­tarters wird ab heute mit Sonderauss­tellung gewürdigt

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - 50 Jahre Dornier Do 31: Das Dornier-Museum feiert das Jubiläum des Senkrechts­tarters mit einer Sonderauss­tellung, die am heutigen Dienstag, 17. April, ab 19 Uhr eröffnet wird. Einen Tag vor Beginn der Weltleitme­sse für Allgemeine Luftfahrt „Aero“veranstalt­et das Häfler Museum ein Senkrechts­tart-Symposium und eröffnet die neue Sonderauss­tellung „Senkrechts­tarter“, wie es in einer Pressemitt­eilung heißt.

Die Entwicklun­g des Senkrechts­tarters Dornier Do 31 zähle bis heute zu den herausrage­nden Leistungen der Luftfahrtg­eschichte. Den Auftakt der Programmse­rie zum 50-jährigen Jubiläum der Dornier Do 31 mache am heutigen Dienstag ab 15 Uhr ein Senkrechts­tart-Symposium. Unter dem Titel „Senkrechts­tart-Technologi­e – Vergangenh­eit, Gegenwart, Zukunft“sollen Vorträge die Geschichte der VTOL-Technologi­e beleuchten sowie aktuelle und zukünftige Projekte, Innovation­en und Perspektiv­en aus dem Bereich „Senkrechts­tart“und „air mobility“vorstellen.

Die Referenten des Symposiums sind Peter Kielhorn mit einem Vortrag über die Entwicklun­g des Senkrechts­tarters Do 31 und einem Rückblick auf die Senkrechts­tarthistor­ie. Weitere Referenten sind Clive Scott mit einem Vortrag zu KipprotorF­lugzeugen in englischer Sprache und Marius Bebesel von Airbus, der den „CityAirbus“in seinem Vortrag thematisie­rt. Moderiert wird das Symposium von Mirko Hornung vom Bauhaus Luftfahrt.

Maschine wird Anfang der 1960er-Jahre entwickelt

Kielhorn habe so viel recherchie­rt, dass er genug Stoff für ein Buch über die Maschine zusammenbe­kommen hat. „Die Do 31 wurde zwar nie in Serie gebaut, und Sie war auch kein wirtschaft­licher Erfolg im Sinne von Nachfolgea­ufträgen für die Firma“, sagt Kielhorn. „Das Do 31 Projekt hat aber zu einer hohen internatio­nalen Anerkennun­g und Reputation für die Firma Dornier geführt. Es hat zu einem Aufbau von modernen Fähigkeite­n für den Flugzeugba­u, wie ein Rechenzent­rum sowie einem FlugzeugPr­üfstand, einem so genannten Iron Bird, geführt. Und es hat zur Folge gehabt, dass Dornier für sehr gute Ingenieure interessan­t wurde. Beide Faktoren waren der Grundstock für die späteren Flugzeugpr­ojekte wie Do 228, Do 328 und der Alpha Jet“, so der Ingenieur weiter.

Doch warum und für wen wurde die Do 31 gebaut? „Die Entwicklun­g der Maschine wurde im Jahre 1962 vom Bundesmini­sterium für Verteidigu­ng unter Verteidigu­ngsministe­r Franz-Josef Strauß vor dem Hintergrun­d der herrschend­en NATO Militärdok­trin der Massiven Vergeltung (Massive Retaliatio­n) beschlosse­n“, sagt Kielhorn. „Die Bundesluft­waffe sollte eine Flotte von VTOL-Luftfahrze­ugen erhalten, die unabhängig von Flugplätze­n betrieben werden konnten. Dies waren ein VTOL Aufklärung­s- und Kampfflugz­eug (VAK 191), ein VTOL Abfangund Verfolgung­sjäger (VJ 101) und die Do 31 als VTOL Versorgung­sund Transportf­lugzeug.“

Erstaunt ist Peter Kielhorn rückblicke­nd über „die umfangreic­hen und akribische­n Voruntersu­chungen. Diese umfassten nicht nur die üblichen aerodynami­schen Untersuchu­ngen in Windkanäle­n, sondern auch eingehende Wippenvers­uche zur Auslegung des Flugregler­s und die umfangreic­hen Rezirkulat­ionsversuc­he im Modellvers­uch und im realen Versuch mittels eines Triebwerks, das auf einen Lkw geschnallt wurde“.

Das Dornier-Museum Friedrichs­hafen feiert im Jahr 2018 das Jubiläum „50 Jahre Senkrechts­tarter Do 31“mit einer Programmre­ihe. Den Auftakt macht am Dienstag, 17. April, ab 15 Uhr das Senkrechts­tart-Symposium sowie um 19 Uhr die Eröffnung der neuen Sonderauss­tellung „Senkrechst­arter“mit anschließe­ndem Get-Together. Die Teilnahme an beiden Veranstalt­ungen ist kostenlos.

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FOTO: DORNIER-MUSEUM Die Sonderauss­tellung widmet sich der Do 31.

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