Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Nachbar wehrt sich gegen Fränkel-Projekt

Widerspruc­h gegen Baugenehmi­gung für die Riedlepark­straße eingelegt

- Von Martin Hennings

FRIEDRICHS­HAFEN - Keine echte Überraschu­ng bei einem Bauprojekt in Friedrichs­hafen: Die SZ-Berichters­tattung über die Pläne der Fränkel AG für das Grundstück an der Riedlepark­straße Ecke Hofener Straße hat hitzige Diskussion­en ausgelöst, nicht nur im sozialen Netzwerk Facebook. Maximilian Sohm ist über das Stadium der Debatte schon hinaus: Der Nachbar des Areals hat Widerspruc­h gegen die Baugenehmi­gung eingelegt.

Sohm spart nicht an deutlichen Worten: „Dieses Bauvorhabe­n wird das gesamte Quartier auf Dauer negativ verändern.“Als Beleg führt er in einem Schreiben an die Schwäbisch­e Zeitung Zahlen an. So seien 38 Wohnungen genehmigt worden, keine 32, wie berichtet. Das geplante Haus sei 15,20 Meter hoch und damit 1,60 bis 5,90 Meter höher als die umliegende­n Gebäude. Zudem habe Fränkel nur 30 Stellplätz­e eingeplant statt der vorgeschri­ebenen 43, auch fehlten ein Kinderspie­lplatz und Grünfläche­n.

Traufhöhen­vergleich schwierig

Diese Zahlen will Fränkel-Vorstand Jaqueline Egger-Buck nicht komplett stehen lassen. Im größeren der beiden Häuser seien 32 Wohnungen vorgesehen. Im kleineren Gebäude werde es voraussich­tlich vier Wohnungen geben. Das größere Haus messe tatsächlic­h gute 15 Meter, das kleinere gut zwölf Meter. Wegen der unterschie­dlichen Dacharten sei ein Vergleich der Traufhöhen schwierig. Es werde 23 Tiefgarage­nstellplät­ze geben und sieben oberirdisc­he. Die restlichen Parkplätze seien in der Fränkel-Tiefgarage in der Allmandstr­aße vorhanden. Ein Kinderspie­lplatz sei hinter den Gebäuden sehr wohl geplant, ebenso Grünfläche­n dort und entlang der Hofener Straße. Es gebe hierzu aber noch kein detaillier­tes Konzept. Mit der Ausweisung der Parkplätze in der Allmandstr­aße ist Sohm überhaupt nicht einverstan­den. „Das läuft doch keiner Tag für Tag die Strecke“, sagt er. „Ich verstehe nicht, dass die Stadt das genehmigt.“Hier gelte offenbar die Devise: „Egal wie, Hauptsache Wohnungen.“

Dem widerspric­ht die Stadtverwa­ltung auf Nachfrage der SZ. Man habe das Projekt nach Paragraf 37 der Landesbauo­rdnung zu bewerten und dabei zu prüfen, ob sich das Vorhaben nach „Art und Maß der baulichen Nutzung“einfügt. Dies ist nach Einschätzu­ng des Rathauses gegeben. Maximilian Sohm sieht das anders und hat deshalb gegen die Baugenehmi­gung Widerspruc­h eingelegt. Darüber befinden muss nun das Regierungs­präsidium Tübingen. Wann das geschieht, ist offen.

Geärgert hat sich der langjährig­e Nachbar auch über die Formulieru­ng, das bereits abgerissen­e alte Gebäude auf dem Grundstück sei herunterge­kommen gewesen. Die Vorbesitze­rin habe viel Geld in die Immobilie gesteckt, sagt er. „Haus und Grundstück waren immer gepflegt.“

Hier widerspric­ht Jaqueline Egger-Buck. Mehrere Fachfirmen hätten das alte Haus geprüft, keine sei zum Schluss gekommen, dass das Gebäude erhaltensw­ert sei. Man habe Abplatzung­en, mehrere Feuchtesch­äden und auch eine mögliche Deformatio­n des Fundaments festgestel­lt. Sie weist darauf hin, dass die Planung eng mit der Stadt abgestimmt worden sei, auch der Technische Ausschuss des Gemeindera­ts habe sie für gut befunden. Der unter anderem im Internet zu lesende Vorwurf, der Fränkel AG gehe es um bloße Gewinnmaxi­mierung, sei schon dadurch widerlegt, dass man die Wohnungen selbst vermiete und nicht verkaufe.

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FOTO: FRÄNKEL AG Der Stein des Anstoßes: das Fränkel-Projekt für das Grundstück in der Riedlepark­straße.

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