Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

TSG Ailingen steht auf Platz zwei

TV Kressbronn ist nach der 18:22-Niederlage aus der Bezirkslig­a abgestiege­n

- Von Thomas Schlichte

AILINGEN - Freude auf der einen, Trauer auf der anderen Seite: Während sich die Bezirkslig­a-Handballer­innen der TSG Ailingen auf den zweiten Tabellenpl­atz verbessert haben, stehen die „Seesterne“des TV Kressbronn nach der 18:22-Niederlage rechnerisc­h als Absteiger fest.

Dabei lieferten sich die beiden Kontrahent­en im Derby in der Ailinger Sporthalle zunächst ein ausgeglich­enes Spiel. Und das, obwohl es für beide Mannschaft­en erst mit einer rund 30-minütigen Verzögerun­g aufs Feld gegangen war. Denn der eigentlich eingeteilt­e Schiedsric­hter war im Stau hängen geblieben und schaffte es nicht mehr rechtzeiti­g an den Bodensee.

TVK bleibt zunächst dran

Entspreche­nd hektisch und zerfahren waren die ersten Minuten gewesen. In der 13. Minute setzten sich die Gastgeberi­nnen erstmals etwas ab und gingen mit 6:4 in Führung. Doch die Mannschaft der beiden Trainerinn­en Stefanie Raaf und Martina Kordic blieb bis zum 9:8-Halbzeitst­and für die TSG stets in Schlagdist­anz. Dies war dem Umstand geschuldet, dass Ailingen im Torabschlu­ss zu ungenau zielte oder Michaela Fricker im TVK-Gehäuse die Würfe reihenweis­e entschärft­e. Auch nach dem Seitenwech­sel blieb das Derby recht offen. Nach zwei Dritteln der Distanz war der neue Tabellenzw­eite mit 15:13 vorne, musste jedoch wenige Zeigerumdr­ehungen später abermals den Ausgleich zum 15:15Zwischen­stand (46.) hinnehmen.

In den Schlussmin­uten wuchs TSG-Torfrau Nicole Kramer phasenweis­e über sich hinaus und hielt sensatione­ll gut – der Grundstein zum verdienten 22:18-Heimerfolg für die TSG Ailingen, die sich dank der gleichzeit­igen 23:24-Niederlage der HSG Friedrichs­hafen-Fischbach I gegen die HSG Lonsee-Amstetten den zweiten Tabellenpl­atz zurückholt­e. Doppelt so schlimm für die „Seesterne“, die im Abstiegska­mpf auch auf Häfler Schützenhi­lfe angewiesen waren. „Uns haben insbesonde­re in der Schlusspha­se die Nerven vor dem gegnerisch­en Tor einen großen Streich gespielt“, kommentier­te Trainerin Steffi Raaf. „Wir haben bis zum Schluss alles gegeben – aber es sollte einfach nicht sein. Dieser Abstieg ist sehr bitter.“

Da die Auf- und Abstiegsfr­agen in anderen Ligen noch nicht geklärt sind, bleibt dem TV Kressbronn in Sachen Klassenerh­alt noch ein kleines Hintertürc­hen offen. Ein schwacher Trost an einem Abend, an dem bei den „Seesternen“auch so manche Träne geflossen ist. TSG-Coach Richard Darga wusste, bei wem er und seine Mädels sich zu bedanken hatten: „Wir sind überhaupt nicht in unser Angriffssp­iel gekommen, Kressbronn hat super gekämpft. Am Ende hat uns Nicole (Torhüterin Kramer, Anmerkung der Redaktion) abermals gerettet.“

TSG: Nicole Kramer, Kolb, Bourdais (Tor); Höhn (7, 3/4), Katharina Kramer (3), Knoblauch (2), Divy (2/3), Meschenmos­er (2), Haake (2), Jäger (1), Kebach (1), Briel (1), Künstler (1), Mitsching. TVK: Fricker, Zeininger (Tor); Messner (7, 3/6), Ullrich (5), Spindler (3), Dreher (2, 0/4), Beck (1), Steiner, Cilek, Schörkhube­r, Hanser, Hepp, Stubanus, Stefanac.

 ?? FOTO: ALEXANDER HOTH ?? Nicht zu stoppen: Clarissa Höhn (am Ball) hat mit ihren Toren maßgeblich­en Anteil am Derbysieg ihrer TSG Ailingen gegen den TV Kressbronn in der Bezirkslig­a.
FOTO: ALEXANDER HOTH Nicht zu stoppen: Clarissa Höhn (am Ball) hat mit ihren Toren maßgeblich­en Anteil am Derbysieg ihrer TSG Ailingen gegen den TV Kressbronn in der Bezirkslig­a.

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