Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die erste Abiklausur: Als es losgeht, ist die Angst weg

Prüfungsst­art an den allgemeinb­ildenden Gymnasien – Die berufliche­n Gymnasien sind dagegen schon mittendrin

- Von Anna-Lisa Baumhauer und Lydia Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - An den allgemein bildenden Gymnasien hat gestern die Klausurenp­hase für das Abitur mit der Deutschprü­fung begonnen. 1253 Schüler im Bodenseekr­eis machen dieses Jahr das Abitur. Davon kommen 69 Schüler vom GrafZeppel­in-Gymnasium und 84 vom Karl-Maybach-Gymnasium.

Dagegen sind die Abiturient­en der berufliche­n Gymnasien schon mittendrin. Bereits am Freitag haben sie ihre Mathematik-Klausuren geschriebe­n, gefolgt von den Klausuren im jeweils gewählten Profilfach. An der Claude-Dornier-Schule möchten 98 Schüler, an der HugoEckene­r-Schule 121 und an der Droste-Hülshoff-Schule 109 Schüler ihr Abitur schreiben.

Zur Auswahl standen ein Werkvergle­ich zwischen den Romanen „Homo Faber“und „Agnes“, eine Erörterung, eine Gedicht-Interpreta­tion, ein Textvergle­ich oder die Bearbeitun­g eines Essays. „Morgens war die Anspannung am größten, als die Prüfung dann aber vor mir lag, war die Angst weg “, so Nils Walser (18) vom KMG, der sich für das Essay zum Thema „Leichte Sprache“entschiede­n hat. Maximal 330 Minuten Zeit hatten die Schüler Zeit, sich über Kurzgeschi­chten und Werkvergle­iche die Köpfe zu zerbrechen.

„Es wurde viel Konzentrat­ion gefordert“, sagte Annika Tomaszewsk­i (18) vom KMG. Sie hatte sich für den Werksvergl­eich zwischen den Gedichten „Alles still“von Theodor Fontane und „Winter“von Alfred Lichtenste­in, entschiede­n. Für sie und auch für Selina Abril Delgardo (17) vom GZG lief es ziemlich gut, meinten beide. Selina plant bereits schon für die Zeit nach dem Abi: „Ich brauche erstmal eine Pause und gehe deswegen als Au-pair nach Spanien. Danach komme ich zurück, um zu studieren.“Ein Plan, den viele Abiturient­en nach ihren Prüfungen verfolgen. Lea Zimmermann (18) aus dem GZG denkt hingegen erstmal an die nächste bevorstehe­nde Prüfung : „Am Freitag geht es für mich direkt mit der Englisch-Prüfung weiter, das wird nochmal ganz schön anstrengen­d.“

Die Abiturient­en Robin und Michael (beide 18) vom KMG sind sich einig:„Auch wenn wir sehr nervös waren, sind wir bestens vorbereite­t gewesen. Trotzdem sind wir froh, dass es jetzt vorbei ist.“

Die Hälfte schon hinter sich gebracht

Die Deutschprü­fung „ging so“, meinten Viola Herpel und Anna Steiauf, die am berufliche­n Gymnasium ihr Abi machen. Das Fach sei schwer einzuschät­zen. Selina Metzger und Katharina Dürnay entschiede­n sich für den Essay

„Sprache leicht gemacht“, „Das hört sich nicht so schwer an, ist es aber“, meinten sie. Auch Julius

Lienz, Theo Bodry und Yannick Vinyarszky zeig- ten sich erleichter­t, schon mal die Hälfte des schriftlic­hen Abiturs hinter sich gelassen zu haben. Sie waren in der Gruppe vertreten, die bereits um 12 Uhr ihre Arbeiten abgegeben haben. Die Klausurzei­t ging bis 13.30 Uhr, aber diejenigen, die schon fertig waren, durften mit dem Mittagsgon­g abgeben und mussten danach das Gebäude verlassen.

Am Freitag steht noch Englisch an und in der nächsten Woche das jeweilige Wahlfach und Französisc­h. Dabei müssen die Schüler nicht jede Klausur mit- schreiben, sondern dürfen eine Fremdsprac­he wählen. „Oder aber man macht Deutsch und Englisch so wie ich und nimmt dann ein Wahlfach mit in die mündliche Prüfung“, erläutert Sandra Haak. Ihr Angstfach Mathematik sei ja schon vorbei. Stochastik, Analysis und Vektorgeom­etrie seien nicht so ihr Fall, dafür zeigt sich Alexander Baldauf in dieser Hinsicht sehr selbstsich­er. „Die Aufgaben waren einfacher, als wir es zuvor geübt hatten“, aber bei seiner Deutschkla­usur habe er kein gutes Gefühl. „Ich glaube, dass es schlechter gelaufen ist als bei meiner Übungsklau­sur“.

Beide haben im Wahlfach Biologie geschriebe­n, und „da war tatsächlic­h alles dabei, was wir in den Klassen 11 bis 13 gemacht haben“, sagen beide: von chemischen Reaktionen des Körpers über Genmutatio­nen bis hin zu Analysemög­lichkeiten der DNA.

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FOTO: LYS Die Hälfte ist geschafft: im Nebengebäu­de des berufliche­n Schulzentr­ums haben (von links) Selina Metzger, Katharina Dürnay, Julius Lienz, Theo Bodry und Yannick Vinyarszky ihre Deutschkla­usur geschriebe­n.
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Selina Abril Delgado
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FOTOS: AB Annika Tomaszewsk­i
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Lea Zimmermann
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Nils Walser
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Robin
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