Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
In der Liebe verwurzelt
Domkapitular Peter Birkhofer aus Immenstaad zum Bischof geweiht – Festgottesdienst und Empfang am 10. Juni
IMMENSTAAD (sz) - In einem bewegenden Gottesdienst im vollbesetzten Freiburger Münster hat Erzbischof Stephan Burger den aus der Seelsorgeeinheit Meersburg, aus Immenstaad, stammenden Domkapitular Dr. Peter Birkhofer am Sonntag zum Bischof geweiht. Der 53-Jährige wird am Sonntag 10. Juni, einen Festgottesdienst mit seiner Heimatgemeinde Immenstaad feiern, es wird außerdem einen Empfang für ihn geben. Das teilt die katholische Kirchengemeinde Meersburg mit.
Karl-Josef Kardinal Rauber, ehemals Nuntius in der Schweiz mit familiären Wurzeln am Bodensee und Erzbischof Georg Gänswein aus Rom, der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI, ebenfalls aus der Erzdiözese Freiburg stammend, unterstützten den Erzbischof laut einem Bericht der katholischen Kirchengemeinde Meersburg als Mitkonsekratioren bei der Weihehandlung im Freiburger Münster. Papst Franziskus hat dem neuen Weihbischof in der Erzdiözese Freiburg das Titularbistum Villamagna in Tripolitana zugewiesen. Es geht zurück auf einen antiken römischen Bischofssitz im Norden des heutigen Libyen.
„Du stehst im Dienst Jesu Christi“
„Mit der Bischofsweihe wirst du von Christus umfassend bevollmächtigt, in seinem Namen und in der Kraft des Heiligen Geistes das Evangelium zu verkündigen. Du wirst bevollmächtigt, die Menschen zu sammeln, sie zu heiligen und zu leiten“, sagte Erzbischof Stephan Burger in seiner Predigt. „Deine Person steht ganz und gar in dem Dienst dessen, der dich in die Nachfolge der Apostel berufen hat. Du stehst im Dienst Jesu Christi.“Dieser Jesus Christus, so Erzbischof Burger sei zugleich die Grundlage des gelebten Glaubens in der Kirche: „Wir glauben an eine Person mit einer ganz konkreten Geschichte, die für uns Heilsgeschichte ist.“Deshalb sei die Auferstehung Christi „Voraussetzung für die Existenz der Kirche und ihrer Verkündigung überhaupt. Sie ist Voraussetzung für alles weitere, inklusive Dienste und Ämter in der Kirche.“
Peter Birkhofer bleibt auch als Weihbischof Leiter der „Hauptabteilung fünf – Weltkirche, Ökumene und religiöser Dialog“im Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg. Als Leitspruch hat er sich für „radicati in caritate“(„verwurzelt in der Liebe“) entschieden, mit dem er seine Verwurzelung im Glauben und in der Liebe Gottes zum Ausdruck bringt. „Du wirst Bischof in einer Zeit, in der die Religiosität neue Bedeutung erhält, gerade in der Auseinandersetzung mit anderen Religionen und Kulturen“, bekräftigte der Erzbischof in seinen Worten an den Neugeweihten.
So werde Birkhofer weiterhin „den Menschen ein treuer Wegbegleiter sein und daran mitwirken, dass nicht erst im Himmel, sondern schon jetzt die Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden, sei es bei uns, sei es im Blick auf Peru und unsere dortigen Partner, sei es weltweit“. Ebenso werde er weiterhin „ein wertvoller Mitarbeiter in all unseren ökumenischen Bemühungen sein, weil Christus im Mittelpunkt der Bemühungen steht, der will, dass alle eins seien. Und all das gemäß deinem bischöflichen Leitspruch: In der Liebe verwurzelt.“
Delegation aus Peru
Zur Bischofsweihe nach Freiburg waren Gäste aus dem In- und Ausland angereist: Die weiteste Anreise hatte eine Delegation aus Peru. Auf mehreren Reisen in das Partnerland der Erzdiözese Freiburg hatte Peter Birkhofer als zuständiger Ansprechpartner des Erzbistums für den Bereich der Weltkirche vielfältige Kontakte geknüpft. Ebenso gratulierten Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie der Ökumene dem neuen Weihbischof. Neben Verwandten und vielen Freunden war auch eine große Gruppe mit dem Bus aus der Heimatseelsorgeeinheit angereist.
Die musikalische Gestaltung war ein Hochgenuss: die Jubelmesse in G-Dur (op. 76) von Weber. Es sang der Freiburger Domchor und die Freiburger Domkapelle, den Instrumentalpart übernahmen Mitglieder des Freiburger Philharmonischen Orchesters.