Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Neue Leiterin für Demenz-WG
MARKDORF (sz) - Die Wohngemeinschaft „Altes Kloster“in Markdorf hat seit Kurzem eine neue Teamleitung. Olga Schmid kümmert sich jetzt darum, dass es den demenzkranken Bewohnerinnen an nichts fehlt. Das schreibt die Sozialstation Bodensee in einer Pressemitteilung.
„Ich war als Praktikantin hier und bin mit dem Herzen hängengeblieben“, erklärt Olga Schmid, warum sie die Teamleitung gerne übernommen hat. Zuvor war die Altenpflegerin bei der Sozialstation Bodensee im Pflegebereich Überlingen in der ambulanten Pflege beschäftigt. Um mehr über psychische Erkrankungen alter Menschen und den Umgang damit zu erfahren, hat sie berufsbegleitend eine Zusatzausbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft begonnen, die kurz vor dem Abschluss steht. Die Wohngemeinschaft und das Konzept lernte Olga Schmid während eines viermonatigen Praktikums, das zur Ausbildung gehört, kennen und schätzen. „Es macht Spaß, in so einer großen ‚Familie‘ zu arbeiten und alle in einem Boot zu haben“, sagt sie nach ihren ersten Arbeitswochen.
Acht Frauen wohnen derzeit in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Sie sind Mieter in der städtischen Einrichtung und werden von den Mitarbeitern der Sozialstation betreut. Zur „Familie“gehört auch das Mitarbeiterteam für die Rundum-Betreuung, wie Altenpflegerinnen, Nachtwachen und Betreuungskräfte sowie die Angehörigen der Bewohner, die regelmäßig vorbeischauen. Die Konzeption geht davon aus, dass die Angehörigen an der Versorgung ihrer erkrankten Familienmitglieder beteiligt sind und sie zum Beispiel zum Arzt begleiten oder für sie einkaufen. „Die Angehörigen sind nicht Besucher, sondern Teil der Wohngemeinschaft und haben so die Chance, den Alltag in der Wohngemeinschaft mit zu gestalten und Entscheidungen, die ihre demenzerkrankten Angehörigen betreffen, gemeinsam zu treffen“, erläutert Olga Schmid das Konzept. Gemeinsames Ziel in der Wohngemeinschaft – übrigens der ersten ihrer Art in Baden-Württemberg – sei es, ein Höchstmaß an Individualität und Selbstbestimmung zu erhalten – trotz Pflege- und Hilfebedarf.