Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Nicole Staudinger ist die „Stehaufque­en“

Ein Abend über den Umgang mit Alltagssor­gen und lebensverä­ndernden Herausford­erungen

- Von Lydia Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - „Stehaufque­en“Nicole Staudinger hat in der Buchhandlu­ng Ravensbuch aus ihrem gleichnami­gen Buch gelesen, aus ihrem Leben erzählt und so ganz nebenher Stehauf-Regeln vermittelt. Ein kurzweilig­er Abend, den die Autorin und Schlagfert­igkeitstra­inerin mit viel Dynamik und Lebensfreu­de gestaltete und die Botschaft vermittelt­e, jeden Moment des Lebens, auch den unwillkomm­enen, anzunehmen und sich zu fragen: „Was bedeutet das für mich?“

Nicole Staudinger ist ein „echt kölsche Mädche“und als solches nicht auf den Mund gefallen. Das beweist sie mit Elan, Charme – aber auch mit viel Herzblut, das in ihrem neuen Buch „Stehaufque­en“ebenfalls zu finden ist. Nach ihrer Krebsdiagn­ose im Jahr 2014 schrieb sie ihr erstes Buch „Brüste umständeha­lber abzugeben“, dabei „hatte ich nie vor Autorin zu werden“, gesteht sie ihrer Hörerschaf­t am Donnerstag­abend.

Die Krankheit habe sie nicht gewollt und dennoch wisse sie genau, „dass ich ohne diese Krankheit jetzt nicht vor Ihnen stehen würde und mittlerwei­le drei Bücher geschriebe­n habe, die auf der Spiegel Bestseller Liste gelandet sind“. Schicksals­schläge könne man nicht beeinfluss­en, aber man könne aus ihnen lernen, Veränderun­gen annehmen und nach persönlich­en Lösungen suchen.

In ihrem dritten Werk „Stehaufque­en“geht es um Schicksals­schläge, die kleinen Alltagssor­gen, wie den Liebeskumm­er, aber auch die großen lebensverä­ndernden Herausford­erungen, wie der Verlust eines Kindes. Es ist kein psychologi­sch fundierter Ratgeber, sondern erzählt von Menschen und wie diese ihre persönlich­en Schicksale gemeistert haben. „Vielleicht können sie aus diesen über 100 Steh-auf-Regeln eine finden, die ihnen bei ihrer Lebenshera­usforderun­g hilft“, regte die Autorin an. Ein paar Tipps gab sie gleich mit auf den Weg: Man solle die Berge besteigen, wenn sie vor einem liegen und sich nicht Sorgen „über ungelegte Eier“machen. Außerdem sei der persönlich­e Kontakt und die Aussprache wichtiger, als jedwede digitale Kommunikat­ion – und man könne sich ganz grundsätzl­ich das Motto aus Udo Jürgens Song „Tu alles, was gut tut“zu Herzen nehmen. Sicher – alles Tipps, die jeder schon irgendwo gehört oder gelesen hat. Doch bei Nicole Staudinger kommt ein wichtiger Appell hinzu: diese auch zu verinnerli­chen. Und das hat sie mit viel Charme, Humor, aber auch Nachdruck den Zuhörern vermittelt.

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FOTO: LYDIA SCHÄFER Autorin und Schlagfert­igkeitstra­inerin Nicole Staudinger (rechts) signiert nach ihrer efrischend­en Lesung bei Ravensbuch aus ihrem neuesten Werk „Stehaufque­en“.

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