Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Rainer Maria Schießler
Er ist längst mehr als ein sympathischer Müncher Stadtpfarrer. Spätestens seit seinem Bucherfolg „Himmel. Herrgott. Sakrament“, der zum Bestseller avancierte, ist Rainer Maria Schießler auch über die Grenzen des Freistaats hinaus bekannt. Im Sommer will er nun mit einem neuen Werk nachlegen, Titel: „Jessas, Maria und Josef“. Und der medientaugliche Bilderbuchpfarrer überrascht immer wieder aufs Neue. Dass er in seiner Freizeit seit Jahren auf dem Oktoberfest bedient, begeisterter Motorradfahrer und Anhänger von 1860 München ist, wissen und schätzen seine Fans. Nun wirkt der 57-Jährige auch noch in Franz Xaver Bogners sechsteiliger TV-Serie „München Grill“(vorher „Moni’s Grill“) mit – und spielt sich selbst. Was sonst? Überzeugender könnte wohl kaum einer einen bayerischen Gottesmann verkörpern. In München geboren, ist Schießler schon seit 25 Jahren Stadtpfarrer in St. Maximilian im Glockenbachviertel und seit 2011 auch „Nebenbei-Pfarrer“in einer der wohl schönsten Kirchen Münchens, in Heilig Geist direkt am Viktualienmarkt. Eine besondere Erlaubnis des Ordinariats für den Dreh hat der umtriebige Geistliche nach eigener Aussage dafür nicht gebraucht. Nach über 30 Jahren als Priester könne jeder darauf vertrauen, „dass ich alles tue, um Kirche positiv zu verkaufen“, betont Schießler in einem Interview. Dass er das kann, hat er nicht zuletzt bereits in einer eigenen Talksendung im Bayerischen Rundfunk bewiesen.
Auch in der neuen Staffel von „München Grill“agiert Rainer Maria Schießler nach dem Motto: „Gott zwingt nicht, sondern er begeistert“. Das Pastorale spielt eine wichtige Rolle, wie er sagt. Aber vorgestanzte Sätze und Betonmoral sind seine Sache nicht. Der Regisseur lasse ihm für seine Rolle große Freiheiten. Im Drehbuch stehe dann nur: „Ab hier Schießler.“(kna/la)