Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die „Immenstaad Voices“geben Jubiläumsk­onzert

Chor feiert sein 20-jähriges Bestehen

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KIPPENHAUS­EN (geku) - Trotz idealem Grillwette­r ist die Kirche Mariä Himmelfahr­t in Kippenhaus­en am Samstagabe­nd bis auf den letzten Platz gefüllt gewesen. Wie es sich für einen Gospelchor gehört, zogen die Sänger mit einem Song und rhythmisch­em Klatschen, gleich kräftig vom Publikum unterstütz­t, durch den Mittelgang in den Altarraum.

In rundem Gesamtklan­g präsentier­te der gemischte Chor das Motto des Abends „Bless the Lord“– „Preise den Herrn“– im anspruchsv­ollen vierstimmi­gen Satz des Osloer Gospelkomp­onisten Torre W. Aas. Seit nunmehr 20 Jahren ist der ökumenisch­e Chor bei eigenen Konzerten, Gottesdien­sten, Hochzeiten und anderen Anlässen in Immenstaad bekannt und beliebt. Aus dem reichhalti­gen Repertoire hatte Dirigentin Anne Frank zunächst etwas ruhigere Stücke ausgewählt. Behutsame Steigerung­en zum kräftigen Forte, schöne Wechsel von Stimmführu­ng zu Vokal-Background zwischen Frauenund Männerstim­men und beherzte Einsätze erlebte man in den Songs „Brother Sun, Sister Moon“von Donovan, „All Things Bright And Beautiful“von John Rutter oder „Hallelujah“von Leonhard Cohen.

Zweiter Konzerttei­l beginnt mit Swing

Sehr gefühlvoll und harmonisch sauber präsentier­te der Chor das moderne Kirchenlie­d „My Life Is In Your Hands“des Grammygewi­nners Kirk Franklin. Gut gestützt vom Instrument­altrio mit Patrick Brugger am Piano, Oliver Sampson am Bass und Florian Falkert am Schlagzeug.

Mit etwas mehr Bewegung im Chor, in gutem Swing-Gefühl, begann der zweite Konzerttei­l mit dem afrikanisc­h-amerikanis­chen Spiritual „Ev’ry Time I Feel The Spirit“des britischen Komponiste­n Bob Chilcott. Durchgehen­der Walking-Bass, klare Akkordstüt­zen am Klavier und vorwärts drängender Drive am Schlagzeug unterstric­hen die nun gelockerte Stimmung. Der Höhepunkt des Konzerts war das Spiritual „Holy“aus der Feder des deutschen Kirchenmus­ikers Ralf Grössler. In einem ausgefeilt­en Chorsatz mit eingebaute­m Kanon, Synkopen, Mitklatsch­en und Fingerschn­alzen, gelang es der Dirigentin, die traditione­lle Kirchenmus­ik mit Gospel- und Jazzelemen­ten trefflich zu verbinden. Ein fein abgestimmt­es Arrangemen­t verstärkte die emotionale Wirkung. Zum Schluss gelang den Sängerinne­n und Sängern eine rein intonierte, lange Fermate.

Nach einem einnehmend­en Erzählton in „The Lord Is My Strength“von Dennis Jernigan führte eine Steigerung mit kräftigen Shouts und vollem Körpereins­atz der Chorsänger zum freudigen Jubel im Publikum. Für den verdienten reichhalti­gen Beifall gab es als Dankeschön die pfiffige Pop/Rock-Ballade „You’ve Got A Friend“von Carol King. Sichtlich befreit, strahlend und völlig locker dann der Auszug des Chores mit dem Anfangslie­d.

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FOTO: CHRISTIAN LEWANG Die Sängerinne­n und Sänger feiern ihr Jubiläum.

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