Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Akkordeonk­länge treffen auf Gospelgesa­ng

Akkordeon-Orchester und Gospelchor stehen an zwei Abenden gemeinsam auf der Bühne

- Von Herrmann Marte

FRIEDRICHS­HAFEN/DEGGENHAUS­ERTAL - Unter dem Motto „Akkordeon trifft Gospel“haben am Samstagund Sonntagabe­nd das Akkordeon-Orchester des Harmonika-Clubs Friedrichs­hafen und der Gospelchor Deggenhaus­ertal zwei gemeinsame Konzerte gegeben. Dem Publikum wurde ein abwechslun­gsreiches Programm geboten, das sehr gut ankam.

Trotz des strahlende­n Frühlingso­nnenschein­s an beiden Abenden fanden viele Zuschauer den Weg in die Kirchen Maria Königin in Untersiggi­ngen und St. Magnus in Fischbach. Viele waren nicht zum ersten Mal bei einem dieser Konzerte, denn die Zusammenar­beit der beiden Ensembles besteht schon seit 2011. Damals brauchten die Akkordeoni­sten die Hilfe eines Chors, um beim Frühlingsf­est Arrangemen­ts aus dem Musical „Hair“aufführen zu können. Man wandte sich an die Sänger aus dem Deggenhaus­ertal. Denen gefiel die Idee und sie machten mit. Diese Zusammenar­beit kam auf beiden Seiten so gut an, dass man sich entschloss diese fortzuführ­en. Schon vorher, nämlich seit 2008, führte das Akkordeon-Orchester im Zwei-Jahres-Rhythmus alleine Kirchenkon­zerte auf.

Als die Akkordeoni­sten am Sonntagabe­nd in St. Magnus zur Eröffnung des Konzerts im Altarraum Platz nahmen und sich ihre Instrument­e umschnallt­en, wurden sie schon von zahlreiche­n Zuhörern erwartet. Wolfgang Zysk hat als staatlich geprüfter Dirigent seit 16 Jahren die Leitung des Orchesters inne. Etwa seit September hat er mit seinen Musikern für dieses Konzert geübt. Die Werkauswah­l reichte dabei von Johann Sebastian Bach bis zu Karl Jenkins und enthielt sowohl sehr temperamen­tvolle wie auch besinnlich ruhige Stücke. Damit traf das Orchester offensicht­lich den Geschmack der Zuhörer, denn das Klatschen, das nach den einzelnen Stücken einsetzte, war deutlich mehr als Anstandsap­plaus.

Zusammensp­iel funktionie­rt

Nach einer Dreivierte­lstunde wurden die Akkordeons dann abgesetzt und der Gospelchor unter der Leitung von Kristina Stary betrat den Altarraum. Sie leitet den Chor seit zwei Jahren. Davor leitete die auf vielen Gebieten ausgebilde­te und aktive Profimusik­erin unter anderem einige Popchöre in der Region Stuttgart. Auch sie hatte etwa ein halbes Jahr mit ihrer Truppe auf diesen Auftritt hingearbei­tet. Die Sänger boten den Zuhörern ebensolche Vielfältig­keit wie zuvor die Akkordeoni­sten. Traditione­lle Gesänge von Zulus oder aus Haiti wechselten unter anderem mit Kirchenkla­ssikern wie „I Will Follow Him“. Und auch hier war der Applaus mehr als wohlwollen­d.

Den dritten Teil bestritten beide Ensembles dann gemeinsam. Abwechseln­d dirigierte­n Stary und Zysk die einzelnen Stücke. Das Zusammensp­iel funktionie­rte ausgezeich­net und bildete einen gelungenen Abschluss des Konzerts. Das Publikum hielt es da nicht länger auf den Sitzen und es gab für Musikanten und Sänger stehenden Applaus. Am Abend zuvor war es nicht anders gewesen.

Noch etwas Unterstütz­ung hatte es bei einigen Lieder von Klavier oder Schlaginst­rumenten gegeben. Auch diese hatten sich ausgezeich­net in das Klangbild eingefügt. Nach dem Auftritt waren sowohl Wolfgang Zysk als auch Kristina Stary voll des Lobes über die gute Zusammenar­beit und ihre Ensembles. Ein Y im Nachnamen zu haben ist nach Aussage der beiden übrigen Voraussetz­ung für ihre Posten. Auch die Mitglieder von Chor und Orchester selbst waren mit ihrem Auftritt mehr als zufrieden. Nicht zuletzt freute sich Pfarrer Benner über das Konzert in seiner Kirche. Besonders die gute Abstimmung der beiden Gruppen aufeinande­r hatte ihm gefallen. Die Zuhörer können sich also schon auf eine Fortsetzun­g in zwei Jahren freuen, wenn wieder Akkordeon auf Gospel trifft.

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FOTO: HERRMANN MARTE Auf der Bühne vereint: das Akkordeon-Orchester des Harmonika-Clubs Friedrichs­hafen und der Gospelchor Deggenhaus­ertal.

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