Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Spargel von hier: frischer geht’s nicht
Die Spargelsaison hat in der Region begonnen. Bei dem sonnigen Wetter hat jeder Lust auf das edle Gemüse. Was liegt da näher, als bei den heimischen Spargelbauern einzukaufen?
TETTNANG - Frisch vom Feld gibt es die weißen und grünen Stangen in zahlreichen Hofläden oder auf den Marktständen in der Region. Geschält in einer Folie hält sich der Spargel zwei Tage, ungeschält und in ein feuchtes Geschirrtuch eingewickelt drei bis vier Tage, beides im Kühlschrank. Das empfindliche Sprossengemüse nimmt leicht Gerüche an, daher sollten sich keine geruchsintensiven Lebensmittel in der Nähe befinden.
Im Hofladen von Thomas Geiger in der Tettnanger Moosstraße ist die Auswahl an Spargel groß. Auf Wunsch wird er in der Maschine geschält. Außerdem gibt es passende Weine, Obst und Gemüse aus der Region sowie Fleisch- und Fischprodukte aus der Umgebung. Verschiedene Brände und Hochprozentiges, darunter ein „Spargelgeist“aus der hofeigenen Brennerei, runden das Angebot ab.
Wer Appetit hat, kann im angrenzenden Spargelbistro von Thomas Geiger die verschiedensten Gerichte mit dem leckeren Gemüse probieren. Auf der abwechslungsreichen Wochenkarte locken Spargel-Quiche, frischer Spargelsalat oder sogar Spargel-Hamburger. Beliebt ist auch der klassische Stangenspargel mit Sauce Hollandaise, Schinken und Salzkartoffeln oder eine feine Spargelsuppe. Selbst gebackene Kuchen von Siggi Helberg ergänzen das Angebot und machen das kleine Bistro zu einem idealen Ausflugsziel. Größere Gruppen sollten vorab reservieren.
Auch auf dem Spargelhof Landerer in Schwarzenbach, in der Nähe der B 30 gelegen, gibt es den frischen Spargel direkt vom Feld. Vor dem Verkauf wird er gewaschen und sortiert. „Beliebt ist dieses Jahr grüner Spargel“, berichtet Dagmar Keckeisen vom Spargelhof. Er überzeugt mit einem aromatischen Geschmack und muss nicht oder nur im letzten Drittel geschält werden. „Letztendlich entscheiden hier die persönlichen Vorlieben“, so die Obstbaumeisterin. Weißen Spargel gibt es im Hofladen in verschiedenen Handelsqualitäten. Dafür sorgen die zahlreichen Helferinnen und Helfer vor und hinter den Kulissen. Das kostenlose Schälen in der Maschine gehört zum Service dazu. Bei Familie Landerer gibt‘s ebenfalls verschiedene Gemüsesorten, später folgen Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Süßkirschen aus eigenem Anbau.
Um das Spargelmenü abzurunden, locken Schinken und Wurstwaren von der Landmetzgerei Ambs aus Gornhofen. Weine und Säfte ergänzen das Angebot, verschiedene Schnäpse und Liköre stammen aus der eigenen Brennerei.
Rund 500 Gramm werden pro Person gerechnet, wenn der Spargel als Hauptgericht serviert wird. Als Beilage reichen 250 Gramm. Das Sprossengemüse schmeckt nicht nur lecker, sondern ist auch sehr gesund. Aufgrund seines hohen Wassergehalts zählt der Spargel zu den besonders kalorienarmen Gemüsesorten. Er zeichnet sich durch viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, den Vitaminen B1, B2 und Folsäure aus. Durch seine entwässernde Wirkung sollten Menschen mit Nierenerkrankungen allerdings vorsichtig mit dem Genuss sein.
Die Spargelsaison geht noch bis Mitte oder Ende Juni. Durch die Folientechnik auf den Feldern ist es heute möglich, die Temperatur im Boden und damit auch das Wachstum des Spargels zu steuern, wie Dagmar Keckeisen erläutert. Die Folie selbst wird so lange wie möglich wiederverwendet und nach Gebrauch recycelt. Also alles in allem beste Voraussetzungen, um den heimischen Spargel in den nächsten Wochen zu genießen.