Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

MDR-Orchester spielt Häfler Kompositio­n

Der Zehner-Musikkurs an der Realschule Ailingen hat aus Händels Wassermusi­k ein eigenes Stück geschnitte­n

- Von Nadine Sapotnik www.mdr.de/ haendelexp­eriment/ einsendung­en/ audio-614824.html www.haendel-experiment.de

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Schüler im Abschlussk­urs Musik der Ailinger Realschule haben aus Teilen von Händels Wassermusi­k ein neues Stück komponiert. Mit ihrer eigenen Kompositio­n haben sie sich beim Händel-Experiment der ARD beworben und einen der oberen Plätze belegt. Das MDR-Orchester spielt nun ihre Kompositio­n „Meeresboot­e“. „Wir können echt stolz sein, der Wettbewerb ist riesig. Für uns ist das wirklich etwas Besonderes“, sagt Felix Scherer, aus der Klasse.

Insgesamt 266 Kompositio­nen haben Schulklass­en und auch einzelne Schüler bei dem Händel-Experiment eingereich­t. Die Aufgabe der Schüler ab der fünften Klasse war es, eine Kompositio­n frei zum Thema „Wasser“einzureich­en oder eine Klangcolla­ge. Das Stück durfte die Länge von drei Minuten nicht überschrei­ten, außerdem war es vorgegeben, dass die Kompositio­n die Form eines Rondos hat. Ein Rondo ist eine Kompositio­n, bei der ein wiederkehr­ender Abschnitt mit anderen musikalisc­hen Gestaltung­en abwechselt.

Emotionen vermitteln

Um sich auf ihre eigene Kompositio­n vorzuberei­ten, haben sich die Schüler mit Filmmusik beschäftig­t. „Wir haben uns angeschaut, wie es im Film gemacht wird, Emotionen zu vermitteln“, sagt Musiklehre­r Martin Obert. Das sei eine wichtige Vorbereitu­ng auf das Händel-Experiment gewesen. Aufgabe zur Vorbereitu­ng auf das Projekt war es auch, den zweiten Satz der Wassermusi­k mit Klaviersti­mmen zu musizieren. Motive aus diesem Satz finden sich auch in der Endkomposi­tion der Schüler wieder.

Auch ein Thema für ihr eigenes Stück haben die Schüler schnell gefunden: Sie wollen in ihrem Stück die Dramatik und Hoffnung widerspieg­eln, die Flüchtling­e empfinden, wenn sie sich auf einem Boot auf dem offenen Meer bei ihrer Flucht befinden. Die Idee dazu entstand, als sich die Jugendlich­en im Fach Deutsch mit diesem Thema beschäftig­ten. Im Musikunter­richt haben sich die Jugendlich­en dann damit beschäftig­t, wie sie eine Welle musikalisc­h Ailinger vorab anhören möchte, kann das im Internet unter Weitere Informatio­nen zu dem Projekt gibt es unter umsetzen können. Wenige Wochen später starteten die Schüler dann mit ihren eigenen Kompositio­n. „Wir haben uns einen Satz aus der Wassermusi­k angeschaut und daraus Teile ausgewählt und geschaut, was gut zusammenpa­sst“, sagt Obert. Zunächst haben die 24 Schüler aus dem Kurs alle allein ein bisschen experiment­iert und sich im Schnittpro­gramm erprobt. Schließlic­h fügten sie aus den besten Ideen eine große Kompositio­n zusammen. Ihr Stück „Meeresboot­e“war geboren. Eine richtige Herausford­erung sei die eigene Kompositio­n für die Jugendlich­en nicht gewesen. „Wir sind alle recht musikalisc­h. Da hat man von Natur aus ein gutes Gehör“, sagt Julia Christ, Schülerin in dem Musikkurs. Das fertige Stück klingt dramatisch, hat aber auch optimistis­che Züge. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wir hätten uns aber niemals vorstellen können, zu gewinnen“, sagt Mark Lorinser aus dem Kurs.

Die Kompositio­n der Ailinger ist eines von sieben Stücken, die das MDR-Sinfonieor­chester am 3. Mai in Halle/Saale spielen wird. Zu dem Konzert fahren die Zehner des Musikkurs. „Für uns ist das eine kleine Abschlussf­ahrt“, sagt Mark Lorinser. Sie sind gespannt, wie ihr Stück, von Profis gespielt, klingen wird.

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FOTO: SAPOTNIK Die 24 Schüler des Musikkurs an der Ailinger Realschule können mit ihrem Stück „Meeresboot­e“überzeugen.

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