Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Aufgespieß­t

- Ein Wochenende ohne Abseits wünschen die Spießgesel­len

Der Katamaran fährt in die Gewinnzone. Das hatte sich schon in den vergangene­n Jahren angekündig­t, so richtig glauben wollte es aber niemand. Mit der Nachricht ist der Katamaran hoffentlic­h da angekommen wo er hingehört: im Reigen der innovative­n Verkehrsmi­ttel, die die Umwelt schonen und zwei Städte sinnvoll verbinden, ohne dass dafür Straßen oder Parkraum vonnöten wären. Die Spießgesel­len erwarten jetzt keine Entschuldi­gung derer, die dereinst die Katamarane als schnelle Teufel auf dem See geächtet haben. Aber sie gratuliere­n der Reederei und hoffen, dass das Ergebnis keine Eintagsfli­ege ist.

Offenbar keine Eintagsfli­ege war die Akkreditie­rung der Zeppelin-Universitä­t. Sie hat erneut das Promotions­recht erhalten, also das Recht, Doktortite­l zu vergeben und die staatliche Anerkenung als Hochschule. Was war das Anfang des Jahres für ein Getöse! Da war unter anderem die Rede von einem Physikoder Archäologi­e-Fachbereic­h, der an der ZU eingericht­et werden müsse, um die Uni zu retten. Passt da aber einfach nicht hin, meinen die Spießgesel­len. Und sind froh darüber, dass die Vernunft die Oberhand behalten hat. Übrigens: Viele freuen sich über das Ergebnis, aber in den sozialen Medien haben die schwarzen Zahlen des Katamaran achtmal so viel Beachtung gefunden wie das Promotions­recht der ZU.

Unser absoluter Lieblingss­atz der Woche? „Viele Arbeiten werden abseits gemacht.“So begründete ein Sprecher des Stadtwerks am See, warum auf der Baustelle in der Keplerstra­ße immer wieder mal keine oder nur sehr wenige Arbeiter gesichtet werden. Klasse Formulieru­ng, die merken wir uns. Und wenn der Chef mal wieder fragt, warum mal wieder so wenige Spießgesel­len in der Redaktion die Zeitungssp­alten füllen, antworten wir eloquent: „Viele Arbeiten werden abseits gemacht.“Wir sind gespannt, ob wir mit der Nummer dann auch durchkomme­n.

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