Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Betriebsversammlung ist eine Premiere
Bei ZF teilen sich die Beschäftigten nun in die Betriebe N und Z auf
FRIEDRICHSHAFEN (sapo) - Zwei Betriebsversammlungen von ZF haben am Freitag parallel stattgefunden. Die Beschäftigten des Betriebs N, zu dem die Mitarbeiter in der Nutzfahrzeugtechnik, Industrietechnik und im Kundendienst gehören, und die Beschäftigten des Betriebs Z, aus den Bereichen Entwicklung, Hauptverwaltung und der Gastronomie, versammelten sich erstmals getrennt voneinander.
Themen waren im Betrieb N die Beschäftigungssicherung und im Betrieb Z zu wenige Arbeitsplätze für die neuen Mitarbeiter. Aus beiden Bereichen waren rund 3500 Beschäftigte bei der Versammlung dabei. Insgesamt gibt es an dem Standort Friedrichshafen rund 9500 Beschäftigte. Die beiden Betriebsratsvorsitzenden Achim Dietrich für den Betrieb N und und Franz-Josef Müller für den Betrieb Z zeigten sich beim anschließenden Pressegespräch zufrieden mit der Beteiligung. „Die ZF an einem Standort bleibt. Wir trennen uns nur in dem Bereich, in dem es sinnvoll ist“, sagte Dietrich.
50 Überstunden im Mai
Im Betrieb N bleibe Beschäftigungssicherung eine Herausforderung. „Wir sind derzeit sehr ausgelastet mit Kundenaufträgen. Für uns ist das wirklich eine Herkulesaufgabe“, sagte Dietrich. Ab Mai seien rund 50 Überstunden pro Person pro Monat veranschlagt. Diese seien aber freiwillig. „Wir versuchen als Zulieferer über die Runden zu kommen. Wenn 2021/22 ein erneuter Anstieg der Aufträge kommt und Hochkonjunktur herrscht, wird uns das in der Beschäftigungssicherung weiter unter Druck setzen“, sagte Dietrich. Wichtig für den Standort seien außerdem die Projekte, die derzeit im Bereich E-Mobilität laufen. „Wir versprechen uns in diesem Bereich auch gewerbliche Arbeitsplätze“, sagte Dietrich.
Für Franz-Josef Müller, Betriebsratsvorsitzender des Betriebs Z, war die Betriebsversammlung die erste, seit er sein Amt innehat. Ein emotionales Thema bei der Versammlung seien die schlechten Arbeitsplatzbedingungen gewesen. „Wir haben im Bereich E-Mobilität 300 neue Mitarbeiter eingestellt, aber wir haben keine Büros, in denen sie arbeiten können“, sagte Müller. Deshalb werden derzeit schon Konferenzräume zu kleineren Büros umgebaut und auch Labore werden in normale Büros eingerichtet. „Wir bräuchten dringen wieder Container“, sagte Müller.
Ein Sprecher von ZF teilt auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung mit, dass die Verzahnung von Einstellungen und Arbeitsplätzen künftig besser werden solle.