Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
215 Haushalte in Markdorf nutzen zurzeit das Angebot der Tafel
Verein der Zukunftswerkstatt und der Markdorfer Tafel zieht bei Hauptversammlung Bilanz – Gesetzliche Auflagen steigen
MARKDORF - Eine große Anzahl von ehrenamtlichen Mitarbeitern hat der Verein der Zukunftswerkstatt Markdorf. Der Verein ist gleichzeitig auch Trägerverein der Markdorfer Tafel. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Förderung und Unterstützung von Grundschülern. Entsprechend umfangreich war auch der Rückblick von Günther Wieth, dem Vorsitzenden, in der Jahreshauptversammlung am Mittwoch.
Derzeit hat die Zukunftswerkstatt 70 Mitglieder, davon arbeiten 24 ehrenamtlich in der Markdorfer Tafel. Zurzeit hat die Tafel insgesamt 77 ehrenamtliche Mitarbeiter, allein 15 werden benötigt, um wöchentlich im Laden die Lebensmittel auszugeben. Hinzu kommen noch regelmäßig Jugendliche, die im Rahmen sozialer Projekte in der Tafel mitarbeiten.
Der Betrieb des Tafelladens ist auch mit einer Fülle von gesetzlichen Auflagen verbunden, berichtete Günther Wieth. „Wir werden behandelt wie ein Lebensmittelhändler.“So müssen Mitarbeiter Hygieneschulungen über den richtigen Umgang mit Lebensmitteln absolvieren. Es gibt einen Fachbeauftragten für den Lebensmitteltransport, der die Fahrer entsprechend informieren muss. Diese müssen Vorschriften der Ladungssicherheit beachten, auch darin werden sie geschult. Zudem müssen die Mitarbeiter Arbeitsschutzund Sicherheitsvorschrift beachten. Derzeit wird noch geprüft, ob die Tafel auch einen Datenschutzbeauftragten benötigt.
Kühlfahrzeug erleichtert Arbeit
Wichtigste Veränderung im vergangenen Jahr war die Anschaffung eines neuen Kühlfahrzeugs, mit dem die Lebensmittel bei den Supermärkten und Discountern eingesammelt werden. Im vergangenen Jahr nutzen 215 Haushalte mit insgesamt etwa 670 Personen das Angebot der Tafel und versorgten sich dort mit Lebensmitteln. Die Tafel ist aber kein Vollversorger, sie biete nur Unterstützung, erklärte Wieth.
Die Nutzerzahl sei in 2017 leicht zurückgegangen, allerdings gelte es auch immer neue Betriebe zu finden, die die Tafel unterstützen. Inzwischen würden die Supermärkte genauer disponieren, sodass weniger Lebensmittel für die Tafel übrig bleiben. Eine weitere wichtige Aufgabe sei es Spenden zu sammeln und weitere Sponsoren zu finden. Die Tafel werde finanziell von der Stadt und den beiden Kirchengemeinden unterstützt, aber der Großteil der benötigten Waren komme von Spendern und Sponsoren, berichtete Wieth.
Sponsoren werden besonders für die Projekte zur Förderung von Grundschülern benötigt, dabei gelte es Sprachdefizite auszugleichen und soziale Kompetenzen zu erlernen. Mit einem zweiten Projekt soll bei den Schülern das Interesse für die Bereiche Umwelt, Natur, Technik und IT geweckt werden.
Für die Zukunft ist ein weiteres Projekt zur Ernährung und dem Umgang mit Lebensmitteln geplant. Ziel dieser Projekte sei es, die Chancengleichheit bei der Bildung zu fördern.