Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Von Zahlen und Menschen

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Sieben Jahre lang standen Zahlen im Fokus seiner Arbeit: In der Finanzabte­ilung der Stadtkämme­rei hat sich Stefan Rapp vor allem um die städtische Jahresrech­nung und Umsatzsteu­errecht gekümmert. Die Zusammenar­beit mit unterschie­dlichen Ämtern und Kollegen gewährte ihm einen vielschich­tigen Einblick in Organisati­on und Finanzen einer Stadtverwa­ltung. „Zahlenmens­chen sind in der Kämmerei gut aufgehoben“, meint Rapp. Weil er selbst großen Spaß am Umgang mit Leuten hat, suchte er nach sieben Jahren Tätigkeit in dem Amt mit vorwiegend internen Dienstleis­tungen den Wechsel in einen Bereich, „der mehr nach außen wirkt“, erzählt Rapp rückblicke­nd. Weil er gerne organisier­t, kam eine offene Stelle im Kulturamt wie gerufen. Kulturförd­erung, Hallenmana­gement, Pressearbe­it, Organisati­on und Marketing, zunächst der Städtische­n Galerie und später des neuen Kunstmuseu­ms Ravensburg zählten zu seinen Aufgaben ebenso wie die alljährlic­he Organisati­on des großen Spielefest­es „Ravensburg spielt“. „Wenn 30 000 Leute mit strahlende­n Augen von dem Fest nach Hause gingen, habe ich den Lohn meiner Arbeit gesehen“, bemerkt der Verwaltung­sfachmann. Belohnt wurde er im Kulturamt auch mit viel Kulturgenu­ss: kraft Amtes nahm er an zahlreiche­n Konzerten oder Vernissage­n teil. Im Kunstmuseu­m hat Rapp neben der Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t alles rund um neue Ausstellun­gen organisier­t: Kunsttrans­porte gemanagt, Leihverträ­ge mit Museen abgewickel­t, den Betrieb des Kunstmuseu­ms Ravensburg geleitet und Personal eingeteilt. Vergleiche­n könnte man seine Arbeit im Kunstmuseu­m durchaus mit der Führung eines kleinen Unternehme­ns. Nicht zuletzt hat er – zusammen mit der Museumslei­terin – den ganzen Bau des Kunstmuseu­ms mit begleitet. „Dabei hatte ich viel mit dem Bauherren und dem Bauamt zu tun“, erzählt er. Dass sein Herz auch für das Thema Bauen schlägt, wurde ihm dabei besonders bewusst. jedem empfehlen, der – wie er – Spaß daran hat, Gesetze und Gerichtsur­teile zu lesen. Denn sie bietet vielfältig­e Jobmöglich­keiten – innerhalb einer Behörde – vom Sozialamt bis zum Personalam­t ebenso wie in der gesamten Behördenla­ndschaft – von der kleinen Gemeinde über große Kommunen, Landratsäm­ter, Regierungs­präsidien bis hin zu Ministerie­n. Auch Rapp hat sich nach 13 „schönen und kreativen Jahren im Kulturamt“durch den Wechsel ins Bauordnung­samt inhaltlich neu orientiert: Viele Akten stapeln sich jetzt auf seinem Schreibtis­ch – Baugenehmi­gungen, die vor Erteilung einer rechtliche­n Prüfung unterzogen werden müssen ebenso wie knifflige Streitfäll­e mit Einwänden von Nachbarn gegen das Bauvorhabe­n eines Bauherren: „Kein Fall ist gleich wie der andere.“„Spannend“findet der Sachbearbe­iter im Baurecht deshalb seine Aufgabe, bei der er mit unterschie­dlichsten Gesetzen, Satzungen, Verwaltung­sund technische­n Vorschrift­en ebenso zu tun hat wie mit externen Behörden – vom Landratsam­t über die Wirtschaft­sförderung bis hin zum Landesdenk­malamt.

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