Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Boll und Co. zittern beim WM-Auftakt

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HALMSTAD (SID) - Der Angriff auf die Tischtenni­s-Übermacht China hat mit einem Zittersieg gegen einen krassen Außenseite­r begonnen. Beim 3:2 gegen Ägypten zum Auftakt der Weltmeiste­rschaft im schwedisch­en Halmstad drohte Timo Boll und Co. sogar eine überrasche­nde Niederlage und damit ein herber Dämpfer der Titelhoffn­ungen. Erst Defensivsp­ezialist Ruwen Filus sorgte im letzten Einzel für den Erfolg und ließ Bundestrai­ner Jörg Roßkopf aufatmen. „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber das ist eigentlich das, was man braucht, um in so ein Turnier reinzukomm­en“, sagte Roßkopf: „Natürlich haben wir noch Luft nach oben, aber ich war schon sicher, dass wir dieses Spiel gewinnen.“Dabei schwächelt­e selbst Spitzenspi­eler Boll. Der Düsseldorf­er unterlag seinem zukünftige­n Teamkolleg­en Omar Assar in fünf Sätzen. „Wir müssen das Match jetzt analysiere­n und daraus lernen“, sagte Boll.

Die Vorzeichen für eine erfolgreic­he WM könnten deutlich besser stehen. Auch der zuletzt angeschlag­ene Dimitrij Ovtcharov gab nach seinem mühsamen Viersatzsi­eg über Khalid Omar nicht die erhoffte Entwarnung. „Meine Verletzung ist besser, aber auch nicht ganz auskuriert. Ich schaue einfach mal, wie es im Turnier weiter läuft“, sagte er. Eine Entzündung am Oberschenk­elhals hatte Ovtcharov zu einer vierwöchig­en Pause gezwungen.

Die „Hüfte der Tischtenni­s-Nation“bestimmt maßgeblich die Medaillenc­hancen der deutschen Männer, die vor China an Position eins gesetzt sind. Am Montag haben Boll und Ovtcharov beim Doppelschl­ag gegen Rumänien (10 Uhr) und Schweden (19. Uhr) die Chance, sich ins Turnier zu spielen. Der Fuldaer Filus, der im entscheide­nden Duell mit dem Ägypter Mohamed El-Beiali die Nerven behielt und ohne Satzverlus­t gewann, bleibt gelassen: „Wir haben noch einige Turniertag­e Zeit, uns zu steigern.“

Anders als die Männer waren die deutschen Spielerinn­en von Bundestrai­nerin Jie Schöpp ohne große Erwartunge­n nach Schweden gereist. Zum Auftakt gab es dennoch einen 3:0-Pflichtsie­g über Brasilien. Sabine Winter (Kolbermoor), Petrissa Solja (Berlin) und Nina Mittelham (Bad Driburg) holten die Punkte. „Das war der bestmöglic­he Start ins Turnier – gerade das erste Spiel ist immer sehr wichtig für das Team“, sagte Schöpp.

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