Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Musikfans pilgern in die Caserne
Lange Nacht der Musik lockt viele Besucher in die Caserne – Gespielt wird bis in die Morgenstunden
Die „Lange Nacht der Musik“zieht sich bis in die Morgenstunden.
FRIEDRICHSHAFEN - Die Lange Nacht der Musik auf dem Gelände der Caserne im Fallenbrunnen ist mit ihrem Programm erneut zum Magnet für viele Besucher geworden. Studenten der Zeppelin Universität (ZU) stellten zum neunten Mal in Folge das Event auf die Beine, das einen bunten Mix aus allen Musikrichtungen bot und die Besucher von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen mit zwölf Stunden Musik rund um die Uhr unterhielt.
Auf vier verschiedenen Bühnen traten Künstler, Bands und Chöre auf. Den Innenhof der Caserne haben die Studenten in ein Wohnzimmer unter freiem Himmel verwandelt, bei dem gemütliche Sitzgruppen um einen Teppich platziert waren. Den Auftakt auf der Bühne des Innenhofs machte der Männerchor Fischbach, der von den Studenten eingeladen wurde. Der Männerchor zeigte sich von seiner besten Seite, sang fetzig internationale Folklorelieder in modernen Fassungen, Gospels und mit „Auf der Schwäb’schen Eisenbahn“einen richtigen schwäbischen Schlager. „Wir freuen uns unglaublich, dass ihr da seid“, sagten Katja Pilisi und Annika Patin aus dem 13-köpfigen Organisationsteam und fügten hinzu: „Wir versprechen euch viele Gigs und Konzerte auf den verschiedenen Bühnen.“
Die Idee dahinter sei gewesen, ein Musikfestival auf die Bühne zu stellen, sagte Oskar Burman aus dem Organisationsteam und alles, vom Flyerdesign bis zum Organisieren des Caterings, sei mit beinhaltet. Denn neben den abwechslungsreichen musikalischen Darbietungen, bei denen man von Bühne zu Bühne, mal draußen, mal drinnen vorbei schauen konnte, war mit Burgern in allen Variationen auch für Verpflegung gesorgt.
Im Klassikcafé, eine der kleineren Bühnen in der Caserne, trat indessen ein Trompeten-Quartett auf, das Klassikliebhaber anzog. Auch hier füllte sich der Raum mit Besuchern, die den vier jungen Musikern viel Applaus spendeten. Sie spielten Stücke aus verschiedenen Epochen, aber auch Unterhaltungsmusik wie den „Capri Fischer“oder den Gospelklassiker „When the Saints“. Mit ihrem Quartett haben die Musiker schon den ersten Platz beim regionalen Wettbewerb „Jugend musiziert“belegt und auch an diesem Abend stellten sie ihre Professionalität unter Beweis. Immer wieder strömten vor allem junge Besucher in die Caserne, angezogen von der Musik und von der locker-gemütlichen Stimmung.
Open-Air im Innenhof
Unter freiem Himmel im Innenhof gab inzwischen das Jugendsinfonieorchester Friedrichshafen seinen Konzertbeitrag und entführte die Besucher mit unterschiedlicher Filmmusik in die Welt des Films. „Holen Sie jetzt ihr Lichtschwert heraus“, hieß es in der Ansage, bevor die Musik zu Star Wars erklang. Diejenigen, die tanzen wollten und Lust auf heißere Rhythmen hatten, verschwanden zu der Stadtwerk am See-Bühne, wo die Luftschiffkappelle mit ihrem jazzigen Punk einheizte.
Die Amicus-Stage hingegen bot leiseren Künstlern wie „Ma Fleur“, einem Solo-Gitarrenspieler, die Möglichkeit vor einem kleineren Publikum seine Eigenkompositionen auf der Akkustikgitarre vorzuspielen. Im Glashaus im Innenhof begrüßte jetzt die Band Mykket Morton aus Kassel die Besucher mit: „Hallo Lange Nacht der Musik, es ist geil, hier zu sein“und versprach einen großen Sound. Unaufdringlich hieß es dann: „Jetzt müsst ihr mitsingen“und nach etwas zögerndem Mitmachen die Aufforderung: „Gebt mal Power“. Die Zuschauertraube, die sich vor dem Glashaus aufgestellt hatte, genoss die mitreißende Musik und sang „Where I Go“mit einer sich in der Weite des Innenhofs verlierenden Soundintensität.
Zufriedene Veranstalter
Katja vom Organisationsteam stand auch vor dem Glashaus, lauschte der Musik von Mykket Morton und sagte froh: „Wir freuen uns, dass so viele Leute gekommen sind und dass alles funktioniert.“Auch die ZU-Studenten Alice und Kolja fühlten sich wohl auf der Veranstaltung: „Gleich wenn man ankommt, ist hier eine gute Stimmung mit entspannter Musik, die gute Laune schafft“, meinten beide und freuten sich schon auf das Tanzen, später, mit Bands wie Due Pancake, die bis zum frühen Morgen spielten.