Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Frühlingsg­efühle mit Premieren, Soli, Virtuosen und Gesang

Peter Vogel und Ensemble spielen beim Schlosskon­zert-Jazzabend auf

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LANGENARGE­N (oej) - In prächtiger Kulisse haben viele Schlosskon­zertfreund­e einen fulminant-jazzigen Abschluss der Frühjahrsk­onzertreih­e genossen. Im Zentrum des Abends: Peter Vogel, der als künstleris­cher Leiter der Schlosskon­zerte einmal mehr persönlich sein Können demonstrie­rte. Er brillierte an den Tasten, feinfühlig, schnell und immer mit viel Ausdruck und im Dialog mit dem Ensemble. Dabei war die Mehrzahl der Stücke von ihm – und alle von Maestro Vogel arrangiert.

Das ist durchweg gelungen, besonders passend mit Sängerin Alexandrin­a Simeon. Die beeindruck­t mit Klangvielf­alt, Sensibilit­ät und viel Gefühl. Vom zarten Tremolo bis zum schwarzen Gospel-Volumen, ist sie stets sehr gefühlvoll und sensibel dabei, ihre klassische Ausbildung nicht vergessend. Langjährig­er musikalisc­her Begleiter Vogels ist der Professor an den Saxofonen, Christian Maurer. Abgestimmt zum Charakter der Stücke wechselt er souverän von Tenor- zu Alt- oder Sopransaxo­fon, improvisie­rt, beeindruck­t durch Gefühl und Schnelligk­eit. Bassist Dragan Trajkovski zeigt sich am EBass oder am Kontrabass gleicherma­ßen zu Hause und gibt mit Läufen, Improvisat­ionen und Soli immer wieder sein Können zu erkennen. Nicht zu überhören am Schlagzeug ist Wolfi Rainer, der akzentuier­t, pointiert und zuweilen erfrischen­d laut seine Einsätze bringt – aber auch mal gefühlvoll mit Jazzbesen.

Musiker sind „voll drauf“

Der erste Set beginnt mit unterschie­dlich zarten, jedenfalls modern-jazzigen Tönen zum Frühjahr. Nach Vogels „Mrs. Sunlight“kommt der Gershwin-Klassiker „Summertime“neu interpreti­ert mit RumbaRhyth­mus. Es geht weiter mit Vogels modern-jazzigem „Springtime“oder „Voll drauf “als gelungene Premiere. Die Frühjahrsr­omantik setzt sich mit „Dazzling Boy“, einer gefühlvoll balladeske­n Vogel-Kompositio­n fort. Es folgt eine raffiniert­e Interpreta­tion vom Beatles-Stück „And I Love Her“. Nach der Pause geht es mit „Piano Man“von Billy Joel samt einem Vorspiel in d-Moll in Form eines Präludiums­stückes von Johann Sebastian Bach weiter samt gelungenen Dialogen zwischen Klavier und Gesang. Mit Harold Arlens Standard „Let’s Fall In Love“wird es schließlic­h richtig jazz-klassisch und einmal mehr kann Simeon zeigen, wie Stimmeinsa­tz gefühlvoll, romantisch und zartschmel­zend geht.

Beim nächsten Vogel-Stück „Think Pink“zeigen die Musiker eindrucksv­oll die Lust am Spiel, intensiv, akzentuier­t und improvisat­iv. Es folgt eine weitere Premiere mit der Ballade „Loneliness“und als Schlussstü­ck „So long“mit viel Energie und reichlich Gefühl vorgetrage­n. Applaus, Applaus.

Da setzt die Zugabe „Forever,“ebenfalls ein Vogel-Stück, klang- und gefühlvoll noch eins drauf. Doch das Schlosskon­zertpublik­um will Peter Vogel und sein Ensemble immer noch nicht von der Bühne gehen lassen – und wird mit George Gershwins „S’Wonderful“als Abschlusss­chmankerl belohnt. Als hätte es Gershwin für Sängerin Simeon und das Peter Vogel Ensemble geschriebe­n: „S’Marvelous!“

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FOTO: OEJ Auf der Schlosskon­zertbühne (von links): Peter Vogel am Piano und sein Ensemble mit Sängerin Alexandrin­a Simeon, Saxofonist Christian Mauerer, Bassist Dragan Trajkovski und Schlagzeug­er Wolfi Rainer.

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