Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Unterirdis­cher Busbahnhof

- Ulrich Bernard, Friedrichs­hafen

Zur Berichters­tattung über die Verkehrsbe­lastung in der Friedrichs­traße und auf dem Bahnhofsvo­rplatz erreichte uns dieser Leserbrief:

Der öffentlich­e Raum ist in FN in großer Gefahr, dauerhaft und nachhaltig negativ vom Verkehr vereinnahm­t und entwertet zu werden. Mobilität ist aber kein Selbstzwec­k, sondern wichtiger Funktionst­eil einer aktiven Stadtgesel­lschaft und somit unverzicht­bar. Beide Ansprüche bedingen einander, funktionie­ren aber nicht immer so, wie wir es uns wünschen würden und eigentlich brauchen. Großes Beispiel: Der Bahnhofsvo­rplatz mit seinen strukturel­l kaum lösbaren Flächenbed­arfen aus Busverkehr, Taxen, Pkw- und Anlieferve­rkehr und dazwischen immer wieder Fußgänger und Radler.

Es bleibt die Chance für eine dauerhafte Lösung durch einen unterirdis­chen Busbahnhof mit Fahrbahnan­schluss an die ebenfalls im Tunnel geführte Friedrichs­trasse (B31 alt), ab der Kreuzung mit der Olgastraße bis zur Millionens­chlucht. Oben bliebe dann ein großzügig umgestalte­ter Platz mit einer zum See hin offenen, neu konzipiert­en Grünfläche und funktionsg­erechten Andienungs­flächen für Taxen, „Kiss and Ride“vor dem Bahnhof, Stellplätz­e für Autos und Anlieferve­rkehr. Fußgänger und Radler erhielten endlich klar organisier­te Wegebezieh­ungen mit den erforderli­chen Abgängen in den Bustermina­l.

Nicht machbar? Doch: Tief liegende Bustermina­ls gibt es einige, wie Plaza Espana in Palma de Mallorca, in Tallinn, in Linz und in Luzern und Zürich werden schon Konzepte erstellt. Mit einem tief gelegten Bustermina­l kann die wichtige Grünfläche­nverknüpfu­ng von der Nordstadt über den Riedlewald, die grüne Riedlepark­strasse, den (auf zugrünende­n) Franziskus­platz und den Bahnhofspl­atz zum See hin aktiviert werden. Teuer? Klar, aber ein städtebaul­ich entscheide­nder und zukunftsfä­higer Schritt, der sich lohnt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany