Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Oldtimer-Fotografie wird zur Leidenschaft
Ari F. Huber aus Langenargen eröffnet Ausstellung in Plattform 3/3
FRIEDRICHSHAFEN - Oldtimer aller Couleur schauen einem entgegen in der neuen Ausstellung der Galerie Plattform 3/3. Ari F. Huber, der seine „Classic Oldtimer Photography“im Grafikatelier in Langenargen auch als Poster vertreibt, hat seit über 35 Jahren ein Faible für Oldtimerfotografie. Schon im Beruf hat für die Autoindustrie gearbeitet, als Modellschreiner wie in Konstruktion und Qualitätsmanagement. Wie er erzählt, bestehe auch sein Freundeskreis aus lauter Autofreaks, vom KfzMechaniker über den Autohändler bis zum Rallyefahrer. Von sich selber sagt er: „Der große Schrauber war ich nie, Autos fotografieren lag mir wesentlich besser!“
Seine Oldtimer – und zuweilen auch schön geformte „Youngtimer“– findet er, wo sie gerade stehen, nicht im Atelier in Pose gestellt, sondern am Straßenrand, irgendwo zwischen Friedrichshafen, Kressbronn und Lindau, oder in einer Werkstätte für Oldtimer, bei einem Sammler, aber auch in Museen. So hat er sie seit Jahren fotografiert, doch was er seit rund sieben Jahren betreibe und jetzt in der Galerie Plattform 3/3 ausstellt, ist längst nicht mehr das Originalfoto. Dass man es mit Photoshop bearbeitet, Höhen und Tiefen verändert oder nachschärft, ist heute üblich, doch er geht viel weiter. Er will „Oldtimer künstlerisch darstellen, wie es kein anderer tut“. So weit, dass er auch schon mal gehört habe: „Wie kann man so ein Kultauto mit so einer Farbe verhunzen!“
Der Fotograf will seine Oldtimer in all ihren Facetten hervorheben. Er löst sie aus ihrem Hintergrund, stellt sie zuweilen völlig frei vor leeren Raum, öfter aber in eine neue Umgebung, in die er sie hineincollagiert. Da bleibt mal der Hintergrund als schwarz-weiße Grafik erhalten oder der Wagen ist eingerahmt von seinem Kühlergrill, springt quasi heraus oder er steht stolz in einer Sauerkrautdose. Auch das Schuppenkleid des Kiesels im k42 diente schon als Hintergrund. Andere Wägen blicken einem stolz mit eingeschaltetem Licht entgegen oder der Blick wird allein auf den Kotflügel mit dem Schriftzug „Borgward“gelenkt. Immer fotografiere er ein Objekt von allen Seiten, mit allen Details, die gegebenenfalls wieder einbezogen werden. Viel Wert legt Huber bei seiner Bearbeitung auch auf die Spiegelungen und Farbspiele auf Lack und Chrom. Wirkungsvoll sind auch ganz klassische, von Katalogen bekannte Frontalansichten, die nostalgische Gefühle wecken, ob Ro80, Goggo oder Luxuskarosse.