Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mauch und Kreider für WM qualifiziert
Freaky Fitness holen Gold, Silber und Bronze bei Polesport
LANGENARGEN - Mit dem vierten Titel im Double und der damit verbundenen Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Spanien hat sich Irina Mauch mit ihrer Partnerin Albina Kreider bei der Deutschen Polesport-Meisterschaft in Dortmund eindrucksvoll zurückgemeldet. Doch auch Bettina Jauch als Zweite und Peter Böckle als Dritter konnten für die Freaky Fitness-Studios aus Langenargen und Weingarten, von denen bei der DM-Qualifikation in Gießen sieben Teilnehmerinnen starteten, Podiumsplätze erklimmen. Für Selina Bloching und Milena Markgraf lief es nicht nach Wunsch.
Vor allem die Markdorferin Bettina Jauch hatte innerhalb kürzester Zeit doppelten Grund zur Freude. In Gießen hatte Studioleiterin und Trainerin Irina Mauch bei der „Organisation des Deutschen Polesports“(ODPS) erfolgreich Protest gegen die Wertung für die 24-Jährige eingelegt. Die Langenargenerin, die beim internationalen Verband International Pole Sports Federation (IPSF) die Funktion der deutschen Athletensprecherin innehat, bemängelte das Regelwerk, das keinen genauen Aufschluss darüber gebe, was als Pirouette definiert ist. Der Abzug von fünf Punkten sei nicht zu rechtfertigen gewesen. Die Folge: Jauch durfte zur DM, wo sie sich aufs Podest bei den Amateuren tanzte.
Platz zwei für Österreicher
Grund zur Freude hatte auch der Österreicher Peter Böckle, der unter sechs Professionals Zweiter wurde. Allerdings wollte der einzige männliche Teilnehmer der „Freaky Fitness“Studios wohl zu hoch hinaus, denn er berührte die Aufhängung. Der darauffolgende Abzug kostete ihn den Sieg. Für Irina Mauch ist dennoch klar, dass Böckle im kommenden Jahr in die Eliteklasse aufsteigen sollte, obwohl er noch einmal bei den Professionals startberechtigt wäre. „Peter hat Gas gegeben, was die Flexibilität betrifft. Diese ist bei Männern meistens ausbaufähig“, weiß Mauch. Im wahrsten Sinne noch Luft nach oben haben Selina Bloching (21) aus Fronhofen als Zehnte und die 18-jährige Milena Markgraf aus Weingarten, die Neunte wurde. „Beide hatten erhebliche Probleme mit dem Grip und haben dadurch etliche Punkte eingebüßt. Aber du versuchst eben alle Elemente in die dreieinhalb Minuten zu packen und wählst damit ein kleineres Übel, um das große Minus zu verhindern. Auch ist bei den Anfängern oft zu beobachten, dass sie aufgrund ihrer Nervosität die komplette Choreografie durchgehen, anstatt nur die Abstände an der Stange abzuschätzen“, sagt die dreifache WM-Teilnehmerin Mauch, die sich mit Albina Kreider (die den ersten Titel im Double holte) am 12. Juli zu ihrer nächsten WM nach Tarragona im Nordosten von Spanien aufmachen darf.
2017 setzte es eine knappe Niederlage gegen Julia Wahl und Bianca Schumayer, mit Platz 17 bei der WM stand die schlechteste Platzierung bei Welttitelkämpfen für Irina Mauch zu Buche. Wahl/Schumayer verpassten als Dritte gar die WM-Quali, stattdessen fahren Amalia Lang/Kayla Lee Burch als zweites deutsches Duo nach Katalonien. Lediglich fünf Zehntel waren Lang/Burch (41,7) schlechter als Mauch/Kreider, die mit 42,2 Zählern den fünften Platz der aktuellen Weltrangliste einnehmen. Mauch: „Die Konkurrenz war stärker als zuletzt, allerdings sind wir in Dortmund auf Sicherheit gegangen. Mich freuen vor allem die Punkte in Artistik und Choreo.“In Spanien wird das Freaky Fitness-Duo risikobereiter agieren. Geht der Plan auf, könnte ein TopTen-Platz in Reichweite liegen.