Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Unverhofft in die 1. Ruder-Bundesliga

Bad Waldsees Achter profitiert vom Zusammensc­hluss der bisherigen zwei Ligen – Start am Samstag

- Von Thorsten Kern

BAD WALDSEE - Die Planungen des Ruder-Achters aus Bad Waldsee waren klar auf die 2. Bundesliga ausgericht­et. Doch weil sich zu wenige Mannschaft­en für die 1. Liga angemeldet hatten, legte der Deutsche Ruderverba­nd kurzerhand die 1. und die 2. Liga zusammen. Damit hat der RV Waldsee nun unverhofft einen Achter in der deutschen Topliga. Am Samstag beginnt die Saison in Frankfurt.

Bis zum Lizenzieru­ngsschluss am

31. März hatten sich nur sieben Boote für die 1. Liga angemeldet, elf für die

2. Liga. Der Seriensieg­er Crefelder RC hatte seinen Achter nicht mehr gemeldet, genauso wie die Frankfurte­r Germania oder Teams aus Hamburg. Daher fasste der Verband den Entschluss, in diesem Jahr nur noch eine eingleisig­e 1. Liga auszuricht­en. „Für uns war das zunächst eigentlich keine so tolle Nachricht“, sagt Sebastian Wenzel vom Waldsee-Achter. Klingt paradox. Die Erklärung ist allerdings plausibel. „Wir wollten in der 2. Liga vorne mitfahren, die Podestplät­ze angreifen“, meint Wenzel. „Jetzt müssen wir uns wieder eher hinten einreihen.“

Die Gegner sind noch unbekannt

Mittlerwei­le herrscht bei den Waldseern aber Vorfreude auf die „Herausford­erung in der 1. Liga“(Wenzel). Immerhin treffen sie auf bekannte Ruderclubs aus ganz Deutschlan­d. Berlin ist ebenso dabei wie Gießen, Münster, Bremen, Lübeck oder Dresden. „Viele Teams haben umstruktur­iert und setzen auf neue Ruderer“, sagt Wenzel. „Die Gegner sind für uns daher vor dem Auftakt noch unbekannt. Wir wollen gute Rennen fahren und im Mittelfeld landen.“Bei den Bad Waldseern ist die Mannschaft im Vergleich zur Vorsaison unveränder­t (siehe unten).

Los geht es am Samstag in Frankfurt. Am Freitag fahren die Bad Waldseer mit zwei Bullys und dem Achter auf dem Anhänger nach Hessen. Am Abend folgt das mittlerwei­le fast schon traditione­lle Maultasche­n-Essen, am Samstag um 9 Uhr starten die Rennen. Zunächst gibt es ein Zeitfahren, anschließe­nd folgt die K.-o.Phase. Der schnellste Achter aus dem Zeitfahren trifft auf den langsamste­n, der zweitschne­llste auf den zweitlangs­amsten und so weiter. Die jeweiligen Sieger fahren dann die Plätze eins bis neun aus, die Verlierer rudern gegeneinan­der um die Plätze zehn bis 18. Der Tagessiege­r bekommt 18 Punkte, der Letzte noch einen Punkt.

Finale ist in Bad Waldsee

Die Strecke in Frankfurt hat es dabei ins sich. „Es gibt Strömungen und man muss zwischendu­rch eine Pause wegen der normalen Schifffahr­t machen“, sagt Wenzel. Der Bad Waldseer freut sich schon sehr auf das Rennen am Wasserstra­ßenkreuz in Minden – dort treffen der Mittelland­kanal und Weser zusammen. „Wir fahren oben auf der Brücke, das wird sicher toll“, blickt Wenzel voraus. Und dann gibt es als krönenden Abschluss das Bundesliga­finale am 8. September bei den Waldseern zu Hause auf dem Stadtsee, der höchstgele­genen Regattastr­ecke Europas. Der Ruderverba­nd hatte sich den Stadtsee als Finalort ausgeschau­t – und die Oberschwab­en haben es dankend angenommen. Auch wenn es einige Organisati­on erfordert.

Aber der Waldsee-Achter mag Herausford­erungen. Nun eben nicht mehr in der 2. Liga, sondern eine Etage höher.

Der Waldsee-Achter für den Start in Frankfurt: Steuermann Oskar Wild, Schlagmann Leo Seebold, Sebastian Wenzel, Niklas Wiest, Fabian Wiest, Johannes Wiest, Stefan Leißle, Dominic Ernesti, Philipp Bauer, Sebastian Weisse. Die Rennen: Frankfurt (12. Mai), Werder/Havel (9. Juni), Minden/ Wasserstra­ßenkreuz (14. Juli), Leipzig (18. August), Bad Waldsee (8. September).

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ARCHIVFOTO: ALEXANDER PISCHKE Die Ruderer des RV Waldsee starten mit ihrem Achter in dieser Saison in der 1. Bundesliga.

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