Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Vom Mittelalte­r bis in die Gegenwart

Drei Autoren sind bei der langen Nacht der russichen Literatur im Kiesel k 42 am heutigen Freitag, 11. Mai

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Im Kiesel im k 42 dreht sich am heutigen Freitag, 11. Mai, ab 19 Uhr alles um Russland. Bei der der langen Nacht der russischen Literatur werden die drei Autoren Maxim Kantor, Olga Slawnikowa und Evgenij Vodolazkin zu Gast sein.

Russisches Mittelalte­r, Russische Revolution, 20. Jahrhunder­t, Gegenwart: Der Bogen wird bei der Literaturn­acht im Rahmen des Bodenseefe­stivals weit gespannt, wie der Veranstalt­er mitteilt. Evgenij Vodolazkin erwarb sich mit „Laurus“den Ruf eines russischen Umberto Eco. Sein Held, dessen Familie die Pest hinwegraff­t und dessen erste Liebe an einer Totgeburt stirbt, wandert als kräuterkun­diger Heiler quer durch das Russland und Europa des Spätmittel­alters. Mit großer Genauigkei­t und atmosphäri­scher Dichte verbindet Vodolazkin unterschie­dliche Zeiten und schafft ein spannendes Mosaik. Ein Roman, der nicht zuletzt von der Begegnung Russlands mit Europa erzählt. Maxim Kantor liest aus „Rotes Licht”, ein Roman, der – kurz nach seinem Erscheinen – bereits als Jahrhunder­troman gefeiert wird. Als Maler zähle er spätestens seit seiner Einzelauss­tellung auf der 47. Biennale in Venedig zu den internatio­nal renommiert­esten russischen Künstlern. Als Schriftste­ller war er mehrfach für die wichtigste­n russischen Buchpreise nominiert. „Rotes Licht“sei ein atemberaub­endes erzähleris­ches Porträt Russlands im 20. Jahrhunder­t, ein Krimi, Kriegs- und Schelmenro­man, der von den sozialisti­schen Utopien, Stalins Terror, über den Zweiten Weltkrieg, die Perestroik­a, den Zusammenbr­uch der Sowjetunio­n bis zum Aufstieg Putins und dem UkraineKri­eg führe. Eine beißende Satire auf die russische Gegenwart ist Olga Slawnikowa­s Roman „2017“. Die Jahreszahl benennt schon den Zeitrahmen: Es ist der 100. Jahrestag der Oktoberrev­olution. Der Edelsteins­chleifer Krylow hat eine Affäre mit einer geheimnisv­ollen Unbekannte­n und verstrickt sich in die Welt der Korruption, illegaler Geschäfte und unermessli­chen Reichtums. Sein Arbeitgebe­r, Professor Anfilogow, bricht zu einer riskanten Expedition auf, die ihn in die menschenle­ere Natur der nördlichen Bergwelt führen wird. Der militärhis­torische Club lässt zu den Revolution­sfeierlich­keiten den Bürgerkrie­g zwischen Rotund Weißgardis­ten nachstelle­n, bis plötzlich alles außer Kontrolle gerät. Die Journalist­in und Schriftste­llerin Olga Slawnikowa wurde für „2017“mit dem Russischen Booker-Preis ausgezeich­net.

Moderiert wird der Abend von Gerwig Epkes. Er ist Literatur- und Feature-Redakteur beim SWR und moderiert auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt und bei den Europäisch­en Literaturt­agen.

Karten gibt es für 12 Euro im Vorverkauf am Graf-Zeppelin-Haus 07541 / 28 84 44, per E-Mail an kartenserv­ice.gzh@ friedrichs­hafen.de sowie im Internet unter www.kultur-friedrichs­hafen.de www.reservix.de

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Evgenij Vodolazkin, (von links), Maxim Kantor und Olga Slawnikowa.
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FOTOS: VERANSTALT­ER/LEONHARD HILZENSAUE­R
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