Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Drei Singles unter einem Dach
Laienspielgruppe des Trachtenvereins feiert Premiere mit ihrem neuen Theaterstück
FRIEDRICHSHAFEN - Die Laienspielgruppe des Trachtenvereins Friedrichshafen hat am Mittwochabend mit ihrem Stück: „ Drei Damen und ein toter Kater“von Erich Koch Premiere gefeiert und haben damit für vergnügliche Stunden gesorgt.
Passend zum Frühling und zum Wonnemonat Mai dreht sich in dem Stück alles um die Liebe. Die drei Schwestern Isolde (Corinna Kasper), Lioba (Claudia Bindig) und Miriam Schnabel (Monika Rief) bilden eine Single-Gemeinschaft unter einem Dach. Natürlich wird die Geschwisterliebe groß geschrieben, was aber angesichts der „Ticks“der Schwestern manchmal arg auf die Probe gestellt wird. So verzweifelt Lioba an der Schwerhörigkeit ihrer Schwester Isolde und wenn man Schwester Miriam beim Reden zu hört, muss man aufpassen nicht vom Sekundenschlaf überrollt zu werden, so langsam kommen ihre Sätze aus dem Mund.
Doch eins haben alle gemeinsam: sie sind auf der Suche nach der großen Liebe. Der einzige Mann im Haushalt ist der Butler Herbertus (Sven Pfeifer). Er ist im wahrsten Sinne des Wortes der Mann für alle Fälle. Ob beim an-oder auskleiden helfen: Herbertus ist immer zur Stelle, wenngleich er auch die ganze Situation nur mit viel Alkohol erträgt und sich des Öfteren an der Hausbar seiner Arbeitgeberinnen bedient. Auch er ist noch Alleinstehend, denn er ist der Meinung: „Wenn ich die Frau heirate, dann bekomme ich für die gleiche Arbeit ja kein Geld mehr.“Mit seinem eigens antrainierten französischen Akzent und seinem überzogenen Selbstbewusstsein: „Als gut aussehender Mann ist man nur vor den Frauen sicher, wenn sie tot sind“, ahnt er noch nicht, das Miriam bereits ein Auge auf ihn geworfen hat. Lioba hat indes die zündende Idee, einen Untermieter aufzunehmen um ihre Chancen auf einen alleinstehenden Mann zu steigern. Zu dumm nur, das der erste Untermieter nach zwei Wochen ganz plötzlich und unerwartet stirbt.
Doch das Zimmer bleibt nicht lange leer stehen, kündigt sich doch schon bald der nächste Wohnungssuchende an. Albert Storch (Werner Regelmann) den das rasche Ableben seines Vorgängers doch sehr beschäftigt und welcher den Avancen seiner Vermieterinnen versucht so gut als möglich aus dem Weg zu gehen. Wäre das allein nicht fragwürdig genug, taucht plötzlich die Pflegerin Ludmilla (Karin Hauk) auf. Sie ist auf der Suche nach etwas ganz bestimmtem und da sie allein nichts findet, bringt sie beim zweiten Male ihren fast Verlobten schwerhörigen Isidor (Eberhard Otto) mit, dem sie, als er schlief, einen Heiratsantrag machte. Doch dieser verliebt sich Hals über Kopf ausgerechnet in Isolde. Während Miriam dem Butler ihre Liebe gesteht, sieht es für Lioba nach wie vor nicht gut aus. Vielleicht ändert sich das ja doch noch als der neue Untermieter Kasimir Storch – ebenfalls gespielt von Werner Regelmann – vor der Türe steht.
Ob der Butler dasselbe für Miriam empfindet oder Lioba noch den Mann ihrer Träume aufspürt und sich der mysteriöse Tod des ersten Untermieters aufklären wird, davon dürfen sich nun Neugierig gewordene in den nächsten Vorstellungen am Freitag, 11. Mai, und Samstag, 12. Mai, jeweils um 19.30 Uhr im Vereinsheim des Trachtenvereins selbst ein Bild machen. Ein Besuch lohnt sich allemal, denn unter der Regie von Reinhold Geiselhart, der „Gedächtnisstütze“Monika Sander (Souffleuse) und der aufwendigen Maske von Martina Otto haben sich die Akteure mächtig ins Zeug gelegt und nicht nur brav ihre Rollen abgespult, sondern viel eigenes Herzblut mit eingebracht und sorgten mit der Darstellung und dem Ausdruck der schrägen Charaktere für strapazierte Lachmuskeln bei den Zuschauern.