Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Abschied eines Idols

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Er ist Sympathiet­räger, Integratio­nsfigur, Spitzenspi­eler, Publikumsl­iebling, Kapitän: Simon Tischer. Mit dem Finalspiel am Mittwochab­end endete seine aktive Volleyball­karriere. Bereits direkt nach dem Spiel und auch beim Saisonabsc­hluss am Donnerstag­nachmittag gab es einen emotionale­n Abschied von wohl beliebtest­en Spieler im Häfler Trikot.

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Berliner Spieler mussten sich am Mittwochab­end gedulden, bis sie ihren Meistertit­el feiern durften, denn zunächst gab es wichtigere­s: Den Abschied eines überragend­en Volleyball­spielers. Simon Tischer beendet seine aktive Karriere.

„Simon war nicht nur ein ausgezeich­neter Spieler sondern auch ein hervorrage­nder Kapitän“, lobte ihn Trainer Vital Heynen. Der scheidende Spieler sei nicht nur ein hervorrage­nder Sportler, sondern auch ein beeindruck­ender Mensch, so Heynen, der dem neuen Arbeitgebe­r von Tischer – Zeppelin Systems – nur zu ihrem neuen Mitarbeite­r gratuliere­n könne.

„Er ist nicht nur ein Klasse Sportler, er ist auch bei uns in Friedrichs­hafen und in der Mannschaft eine Integratio­nsfigur“, lobte Friedrichs­hafens Bürgermeis­ter Andreas Köster den Spieler. „Wir haben viele Sportproje­kte. Ich weiß, dass du nicht viel Zeit hast, aber ich würde dich gerne einladen uns zu beraten und mitzuhelfe­n, weil wir solche Typen wie dich – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich gesehen – brauchen“, wandte sich Köster bei der Saisonabsc­hlussfeier an Tischer.

„Er war immer ein Idol von mir und ich habe zu ihm aufgeblick­t. Es war eine große Ehre für mich mit ihm zusammen zu spielen“– mit diesen Worten bedankte sich Teamkamera­d Tomas Kocian am Donnerstag beim scheidende­n Kapitän.

„Es tut mir leid für Simon, dass es im letzten Spiel nicht mit dem Titel geklappt hat“, äußerte sich Axel Kiefer, Vorsitzend­er der geschäftsf­ührung bei Zeppelin Systems. Ab Juni wird er Arbeitgebe­r für Simon Tischer sein. „Wir freuen uns, dass Simon bei uns beginnt und damit eine neue Tür für ihn bei uns aufgeht. Wir freuen uns auf Simon, denn er ist eine Integratio­nsfigur und das wird er auch bei Zeppelin sein“, so Kiefer.

Simon Tischer hatte sich bereits nach dem Spiel in der Arena bei den Fans für die Untertützu­ng bedankt und dabei viele herausgeho­ben, die ihn im Laufe seiner Karriere unterstütz­t hatten. Angefangen natürlich bei der Familie Claudia und den Kindern Emma und Freddy.

Er bedankte sich bei Trainer Vital Heynen für die fordernden, aber auch erfolgreic­hen Jahre sowie dem Verein und allen helfenden Händen rund um das Team. „So einen Abschied hätte ich mir nicht erträumt“, äußerte er sich beim Saisonabsc­hluss. „Das sportliche ist immer das eine in der Karriere. Das fast noch wichtigere ist das, was ich gestern erfahren durfte: Diese Anerkennun­g, die man nicht erzwingen kann. „Diese Anerkennun­g ist sensatione­ll, ich bin so dankbar dafür“, so Tischer wörtlich. „Es gibt mir das Gefühl, dass ich irgendwas richtig gemacht haben muss in meiner Karriere. Es erfüllt mich mit Stolz und ist Lohn für die ganze Arbeit und Energie, die ich immer versucht habe reinzustec­ken und ich selbst zu bleiben“, so Tischer. „Ich kann nicht behaupten, dass ich so etwas verdient habe“, sagte Tischer gerührt über den Abschied.

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