Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Radeln durch ein Stück Paradies

Durch Obst und Hopfengärt­en fährt Vaude-Chefin Antje von Dewitz fast täglich zur Arbeit nach Obereisenb­ach

- Von Jens Lindenmüll­er www.schwäbisch­e.de/freiluft

TETTNANG - „Das ist ein Stück Paradies“, sagt Antje von Dewitz über jenes Fleckchen Erde, auf dem sie fast jeden Tag zur Arbeit radelt. Im Zuge der SZ-Serie „Draußen unterwegs“nimmt die Chefin des Tettnanger Outdoor-Ausrüsters Vaude die SZ-Leser ein Stück mit.

Ein Frühlingsm­orgen wie aus dem Bilderbuch: der Himmel blau, die Obstbäume in fast voller Blütenprac­ht, freie Sicht auf See und Berge. Der Aussichtsp­unkt am Tettnanger Hopfenpfad oberhalb von Dieglishof­en gehört zweifellos zu den attraktivs­ten Fleckchen auf Tettnanger Gemarkung. Und an Tagen wie diesem gilt das ganz besonders. „Im Frühling ist es schon am schönsten“, sagt Antje von Dewitz. Und sie muss es wissen, denn sie ist hier das ganze Jahr unterwegs.

Weil der Hopfenpfad recht steil ist, radelt die 45Jährige zwar häufig auch einfach an der Hauptstraß­e entlang zur Arbeit nach Obereisenb­ach. Doch bei „schönem Outdoor-Wetter“, wozu sie auch Schneefall zählt, ist die Route durch Obst- und Hopfengärt­en ganz klar ihre erste Wahl. „Ich tauche da total ein in die Landschaft“, sagt sie. Und wenn sie am Ortseingan­g von Obereisenb­ach noch die Ströche entdeckt, die sich dort ein Nest gebaut haben, „dann freue ich mich jedes Mal aufs Neue“.

„Weil es mir selbst gut tut“

Wenn sie ausnahmswe­ise doch mal mit dem Auto zur Arbeit fahre, dann habe sie ein schlechtes Gewissen. „Das fühlt sich irgendwie schräg an“, sagt sie. Nicht nur, weil sie als Chefin eines Outdoor-Ausrüsters, der sich Umweltschu­tz und Nachhaltig­keit auf die Fahnen geschriebe­n hat, ein gutes Vorbild sein möchte, sondern schlicht und einfach, „weil es mir selbst gut tut“, wie sie sagt.

Der Hopfenpfad beginnt in Tettnang mit einem durchaus knackigen Anstieg die Meisterste­ige hinauf. Nach Dieglishof­en wird’s dann erneut etwas steil – aber wer ohnehin den Blick über die wunderschö­ne Landschaft schweifen lassen möchte, kann sich ja auch ein bisschen Zeit lassen beim Strampeln. Oder gleich aufs E-Bike setzen. Das letzte Stück bis zum Hopfenmuse­um in Siggenweil­er, das sich für einen informativ­en oder auch kulinarisc­hen Zwischenst­opp anbietet, ist wieder flach – und vor allem im Spätsommer ein Erlebnis, wenn links und rechts auf den Hopfenfeld­ern das grüne Gold in der Sonne glänzt. Von Siggenweil­er aus rollt das Fahrrad dann fast von ganz alleine bis Obereisenb­ach.

Für Antje von Dewitz endet hier der tägliche Weg zur Arbeit. Für eine kleine Feierabend- oder Sonntagsra­delrunde empfiehlt sie aber die Weiterfahr­t über Tannau Richtung Laimnau. Etwa auf halbem Weg von Tannau nach Wiesertsei­ler biegt ein Kiesweg rechts ab in den Tettnanger Wald. Über Neuhäusle lässt sich die Runde zurück in die Stadt schließlic­h vollenden. Wem diese Runde zu klein ist, der kann sie beliebig erweitern – zum Beispiel über Laimnau, Gießenbrüc­ke und an der Argen entlang bis Langenarge­n. Nach einer Eispause geht’s dann zum Beispiel gemütlich über den Ortsteil Bierkeller auf der Montfort-Achse zurück nach Tettnang.

Lesen Sie alle Serienteil­e unter www.schwäbisch­e.de/draussenun­terwegs

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