Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Pflegefamilie statt Kinderheim
FRIEDRICHSHAFEN (aj) - Ob Erziehungshilfe oder die Unterbringung von Kindern in Pflegefamilien und Heimen – die Hilfen, die das Jugendamt im Bodenseekreis leistet, sind vielfältig. Inder Sitzung des Kreis Jugendhilfe ausschusses im Landkreis hat Simone Schilling, Leiterin des Jugendamts, die Zahlen der vergangenen drei Jahre vorgestellt.
Laut Schilling werden immer mehr Kinder im Bodenseekreis in Pflegefamilien untergebracht, statt ins Heim zu kommen. Während 2015 noch 78 Kinder in Pflegefamilien waren, sind es 2017 insgesamt 91 gewesen. Bei den Kinderheimen ist es genau umgekehrt: 2015 waren noch 93 Kinder im Heim, 2017 nur noch 63. Laut Robert Schwarz, Pressesprecher des Landratsamts Bodenseekreis, wurde dieser Trend seit 2013 bewusst verstärkt, da es besser sei, wenn die Kinder in ein familiäres Umfeld und damit in eine Pflegefamilie kommen.
Auch beider Kinder tages betreuung haben sich die Zahlen geändert. Eltern, die sich eine Kita nicht leisten können und beispielsweise Hartz IV beziehen, werden vom Jugendamt finanziell beim Kita-Besuch ihrer Kinder unterstützt. Bei den über Dreijährigen nutzten seit 2015 insgesamt 131 mehr Kinder das Angebot, so Schilling. Das ist ein Anstieg von 32 Prozent. Grund dafür sei der Ausbau von Kitas in vielen Städten und Gemeinden in der Bodenseeregion. Im Jahr 2017 wurden deswegen 1,8 Millionen Euro im Landkreis für die Kita-Unterstützung investiert.