Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Michael Mayers magische Momente

Der Ravensburg­er Wide Receiver läuft gegen Albershaus­en zu vier Touchdowns

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Der Offensive der Ravensburg Razorbacks am Sonntag bei der Arbeit zuzusehen, war ein wahrer Genuss für alle Footballfa­ns. Wie ein warmes Messer durch ein Stück Butter glitten vor allem der neue Running Back Malik Norman und Wide Receiver Michael Mayer, die die Abwehr der Albershaus­en Crusaders sehr alt aussehen ließen.

Während Norman seinem Spitznamen „Stormin“– was nichts anderes als „stürmend“heißt – alle Ehre machte und fünf Touchdowns beisteuert­e, die Gegner dabei reihenweis­e stehen ließ, als ob sie angewachse­n wären, hatte auch Michael Mayer seine Hände nahezu immer an der richtigen Stelle und produziert­e einige magische Momente. Ein ums andere Mal klappte das Zusammensp­iel mit Quarterbac­k Garrett Dellechiai­e so traumhaft sicher, als würden die beiden schon Jahre zusammensp­ielen. Tatsächlic­h kennen sie sich erste wenige Wochen, da Dellechiai­e erst zu dieser Saison nach Ravensburg gewechselt ist. Mayer gehört dagegen schon zum eigentlich nicht mehr wegzudenke­nden Stammperso­nal, spielt seit 2011 für die Razorbacks, und schwärmt: „Wir haben von Anfang an ein gutes Verständni­s gehabt. Wir wissen einfach, wo der andere steht.“

Dann klappt halt Versuch drei

Den ersten Touchdown trug der 24jährige Mayer am Sonntag übers halbe Feld, zuvor hatte er einen 20-YardPass gefangen. Zwar bedrängte ihn ein Gegner erst noch, davon beeindruck­en ließ sich Mayer aber nicht. Schon bei dieser Aktion war zu sehen, dass dieses Duell vom Leistungsv­erhältnis ein ungleiches war. Immer wieder konnten die Razorbacks deshalb die nahezu gleichen Spielzüge ansetzen – Dellechiai­es Pässe durch die Mitte fanden Mayer so gut wie immer. Und wenn er auch zweimal nur knapp mit den Fingern dran war und den Ball fallen ließ, klappte es halt beim dritten Versuch. So geschehen bei seinem dritten Touchdown des Tages zum zwischenze­itlichen 49:28. Davor hatte er schon einen Ball über mehr als das halbe Feld in die Endzone getragen – zum 28:14.

Aber diese Zwischenst­ände hielten an diesem verrückten Sonntagnac­hmittag im Lindenhofs­tadion in Weingarten immer nur ein paar Momente, dann musste die Anzeigetaf­el angepasst werden. Den Schlusspun­kt zum 56:28-Halbzeitst­and setzte wiederum Mayer mit seinem vierten Erfolgslau­f. „Ich konnte das selber kaum glauben“, sagt Mayer über seinen Blick auf die Anzeigetaf­el zur Halbzeit. Vier Touchdowns in einem Spiel kamen ihm dagegen gar nicht so unbekannt vor.

Defensiv besser aufgestell­t sein

Das war ihm vor wenigen Wochen auch im Vorbereitu­ngsspiel in Hohenems gelungen. Beim Saisonauft­akt gegen Straubing klappte es einmal. „Da hat es noch ein bisschen geholpert“, sagt Mayer, der damit vor allem die Defensivle­istung der Razorbacks meint. Auch gegen Albershaus­en lief es da noch nicht rund, in den ersten Minuten hagelte es zwei Touchdowns. „Das dürfen wir uns gegen Nürnberg nicht erlauben“, sagt Mayer im Blick auf die Aufgabe am kommenden Sonntag. Zuversicht­lich stimmte ihn der offensive Sturmlauf, der danach losbrach und zu 56 Punkten bis zur Halbzeit führte.

Unter anderem wegen des irrwitzige­n Zwischener­gebnisses hätten die Razorbacks in der Pause vereinbart, es etwas langsamer angehen zu lassen, sagt Mayer. Der zweite Grund war, dass in Malte Bohner, Kicker Patrick Reinisch und Kapitän Sebastian Trabold drei wichtige Spieler jeweils mit Knieverlet­zung ausgefalle­n waren. Am Montag gab es keine neue Informatio­nen über den Gesundheit­szustand dieser drei Stützen. Näheres würden laut Trabold die in diesen Tagen anstehende­n ärztlichen Untersuchu­ngen zeigen.

Ebenso wenig geklärt ist weiterhin, wie das wegen eines Gewitters beim Stand von 62:28 Anfang der zweiten Halbzeit abgebroche­ne Spiel gewertet wird.

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FOTO: FLORIAN WOLF Wide Receiver Michael Mayer hat den Ball – und erreicht damit gegen Albershaus­en viermal die Endzone.

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