Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bis zum bitteren Ende

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Zur Baustellen­situation in Friedrichs­hafen:

Wir alle werden täglich daran erinnert: Friedrichs­hafen ist eine Großbauste­lle. Alle fünf Meter ein Loch, ein Bauzaun, ein Bagger. Wälder werden gerodet, Ackerland planiert, Grünschnei­sen zugebaut. In den Zwischenrä­umen soll „Verkehr“stattfinde­n, winden sich Straßen. Oder winden sich die Baugebiete um die Straßen? Man weiß es nicht so genau.

Ist auch egal. Mittlerwei­le werden die Tage gefeiert, an denen kein Verkehrsko­llaps stattgefun­den hat. Das sind zwar wenige im Jahr, aber dennoch ist dem örtlichen Verkehrsam­t herzlich zu danken.

Wäre es nicht so alptraumha­ft ideenarm, könnte sich der Eindruck erhärten, das drohende Aus für den Individual­verkehr wäre lediglich von verwirrten Klimarette­rn herbeigere­det oder von romantisie­renden Träumern erdacht.

Friedrichs­hafen wird jedenfalls im weltweiten Ranking der Städte mit selbstgema­chter Verkehrs-Embolie auf den ersten Plätzen rangieren. Egal ob Pkw, Lkw, Fahrrad oder Fußgänger – FN ist in allen Diszipline­n Spitzenrei­ter! Absoluter Favorit!

Bemerkensw­ert: Selbst die Getriebe von ZF hängen im Stau und FN tut alles, um mit seiner desaströse­n Verkehrspl­anung zu demonstrie­ren, dass die Idee eines Automobils aus dem letzten Jahrhunder­t nicht mehr in unsere Zeit passt. Elektroant­rieb hin oder her.

Danke Verkehrsam­t! Klimarettu­ngsamt! Und der Wunsch an die ZF, sie möge ehrlich in die Zukunft schauen.

Marion Draenert, Friedrichs­hafen

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