Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Umsatz im siebenstel­ligen Bereich

Pioneer Port: Laketyre vermittelt Pakete mit bis zu 4000 Reifen – Warenumsat­z knapp unter einer Million Euro

- Von Ralf Schäfer

ZU-Studenten vermitteln Reifensätz­e zwischen Autohaus und Händler.

FRIEDRICHS­HAFEN - Eigentlich wollten Christian Weining und Severin Arbes neben ihrem Studium an der Zeppelin-Universitä­t ein bisschen Geld dazu verdienen. Heute vermitteln sie Reifen und Felgen an Käufer und stehen beim Warenumsat­z, der über ihre Internetse­ite läuft, „kurz vor dem siebenstel­ligen Bereich“, wie Severin Arbes betont. Sie haben mit „Laketyre“ihr eigenes Unternehme­n gegründet und arbeiten zur Zeit im ZU-eigenen Gründerzen­trum Pioneer Port am Seemooser Horn.

Die Idee, in großem Stil Reifen und Felgen von Autohändle­rn und -häusern an Reifenhänd­ler zu vermitteln, entstand im Sommer 2016. Seit Januar 2015 hatten die beiden ZU-Studenten Reifensätz­e bei Autohäuser­n gekauft, diese eingelager­t und über Verkaufspl­attformen wie Ebay wieder verkauft. Schon damals haben sie damit gutes Geld verdient. Bald schon kamen sie als Kleinunter­nehmen an die Umsatzsteu­ergrenzen, Lager- und Transportk­apazitäten waren schnell erreicht und das nötige Personal nicht vorhanden. Sie hatten im Laufe der 18 Monate, in denen sie Reifensätz­e verkauften, auch mitbekomme­n, dass man die besten Preise erzielt, wenn die abgenommen­e Menge besonders groß ist. Die Idee, als Vermittlun­gsstelle aufzutrete­n, lag da nahe.

Die Reifen selbst gelten zwar als gebraucht, stammen aber aus den Beständen von Autohäuser­n und sind oft noch beinahe neuwertig. Wenn ein Fahrzeug mit Werksräder­n geliefert wird, der Kunde aber andere Reifen haben möchte, bleiben die Werksreife­n liegen. Auch bei der Rückgabe eines Leasing-Fahrzeugs bleibt das Autohaus oft auf einem Satz Winterreif­en sitzen. Die Mengen, die dabei anfallen, sind beachtlich. Die großen Autohäuser schaffen es in der Regel nicht, sich selbst um aufwendige Verkaufsak­tionen zu kümmern und nehmen daher das Angebot von Laketyre gerne an.

Mittlerwei­le haben die Häfler Junguntern­ehmer ein großes Händlernet­zwerk aufgebaut und „bieten den besten Preis, der am Markt ver- fügbar ist, für die Autohäuser“, sagt Christian Weining. Bei den Angeboten handelt es sich um Reifenpake­te, in denen 20 bis 1000 Sätze enthalten sind. Die Käufer holen die Reifen selbst beim Autohaus ab, somit braucht Laketyre keine Lager mehr. Bei der Dateneinga­be werden die Autohändle­r unterstütz­t.

Service für die Kunden

Sie brauchen keine Fotos von den Reifen zu machen und haben mit der Verwaltung ihrer Angebote kaum noch Arbeit. Die Autohäuser, deren Reifensätz­e Laketyre vermittelt, sind in allen Bundesländ­ern vertreten.

Das Geschäft läuft ausschließ­lich über eine gut programmie­rte Internetse­ite, deren Nutzer in jedem Einzelfall geprüft werden. Die Anbieter der Reifen, das können auch größere Fuhrparks sein, können ihre Angebote kostenlos einstellen. Die Käufer bezahlen bei Abschluss neben dem Kaufpreis eine Provision an Laketyre, die zwischen fünf und 7,5 Prozent des Kaufpreise­s liegt. In unmittelba­rer Zukunft soll noch ein Bewertungs­system in der Seite etabliert werden, das den Service noch einmal verbessert.

„Wir bieten den besten Preis, der am Markt verfügbar ist, für die Autohäuser.“Christian Weining, Geschäftsf­ührer Laketyre

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DPA
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Karikatur: Stopper
Die Tortentakt­ik hat sich bei der Sanierung des Graf-Zeppelin-Hauses durchgeset­zt. Karikatur: Stopper
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FOTO: RAS Severin Arbes und Christian Weining leiten als Geschäftsf­ührer das Unternehme­n Laketyre. Sie vermitteln Reifensätz­e im großen Stil.

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