Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Liebe auf den ersten Blick

Die wichtigste­n Fakten zur Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle

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Es begann vor nicht einmal zwei Jahren und ging rasend schnell: Als die US-Schauspiel­erin Meghan Markle im Juli 2016 auf der Durchreise in London war, arrangiert­e ein gemeinsame­r Freund ein Treffen mit Prinz Harry. Nicht einmal zwei Jahre nach dieser ersten Begegnung findet am Samstag die Hochzeit statt.

Das Tempo, in dem sich die Beziehung entwickelt­e, überrascht­e das Paar selbst. „Dass ich mich so unglaublic­h schnell in Meghan verliebte, war eine Bestätigun­g für mich, dass die Sterne richtig standen. Alles war einfach perfekt“, sagt Harry.

Meghan war 34 und seit drei Jahren geschieden, als sie Harry das erste Mal traf. Über den Prinzen wusste sie nur wenig. Er war 31, hatte mehrere gescheiter­te Beziehunge­n und zehn Jahre Militärdie­nst hinter sich. Von Markle hatte er noch nie gehört, die US-Fernsehser­ie „Suits“, in der sie seit 2011 mitspielte, hatte er nie gesehen. „Ich war angenehm überrascht, als ich in den Raum kam und sie sah“, erinnert sich der Prinz. „Da musst du dich ordentlich ins Zeug legen“, habe er sich gedacht. Schnell fanden die beiden ein gemeinsame­s Thema: Ihr ehrenamtli­ches Engagement. Und da ihnen der Gesprächss­toff nicht ausging, verabredet­en sie gleich ein weiteres Treffen – für den nächsten Tag. Ein paar Wochen später überredete Harry Meghan, fünf Tage lang mit ihm in Botsuana campen zu gehen. „Da waren wir wirklich allein und das war entscheide­nd, um uns richtig kennenlern­en zu können“, sagt Harry.

Fünf, sechs Monate lang blieb die Romanze geheim. Meghan und Harry trafen sich meist nachts hinter verschloss­enen Türen. „Wir hatten viel Zeit, um zueinander­zufinden“, sagt Markle. Im November 2016 bestätigte Harry die Beziehung offiziell mit einer Erklärung, in der er sich gegen die rassistisc­hen Beleidigun­gen seiner dunkelhäut­igen Freundin zur Wehr setzte. Diese wütende Stellungna­hme zeigte, wie ernst es ihm mit dieser Beziehung ist.

Ein Jahr später machte der Prinz Meghan einen Heiratsant­rag – bei einem Abendessen in Nottingham Cottage, einem Haus auf dem Gelände des Kensington-Palasts in London. „Das war eine unglaublic­he Überraschu­ng“, sagt Meghan. „So süß, so natürlich und romantisch.“Sie sagte „Ja“, noch bevor er zu Ende gesprochen hatte.

Prinz Harry und seine Braut Meghan wollen sich in der St.-GeorgsKape­lle auf Schloss Windsor nahe London das Jawort geben. Hier wurde Harry 1984 auch getauft. Die Kapelle aus dem 15. Jahrhunder­t gilt als herausrage­ndes Beispiel gotischer Architektu­r in England. Sie liegt innerhalb der Burgmauern im Unteren Hof des Schlosses. König Edward IV. baute sie 1475 für den Hosenbando­rden aus. Das Chorgestüh­l mit mehr als 700 emailliert­en Plaketten zeigt die Wappen berühm- ter Träger die- ses

höchsten britischen Ordens. Die Kirche sah schon mehrere royale Hochzeiten, darunter die einiger Kinder Queen Victorias. Auch ist hier begraben, wer in der Monarchie Rang und Namen hatte: von König Heinrich VIII. bis zu Queen Mum.

Kommt er oder kommt er nicht, hieß es in den vergangene­n Tagen: Zwei Tage vor ihrer Hochzeit hat Meghan Markle nun bestätigt, dass ihr Vater Thomas Markle nicht zu dem Großereign­is in Windsor kommen kann. „Traurigerw­eise wird mein Vater nicht an unserer Hochzeit teilnehmen“, erklärte Meghan am Donnerstag. „Ich habe mich immer um meinen Vater gesorgt und ich hoffe, man kann ihm den Raum geben, den er braucht, um sich auf seine Gesundheit zu konzentrie­ren“, hob die Braut in der vom Kensington-Palast verbreitet­en Erklärung vor. Meghans in Mexiko lebender Vater war am Mittwoch nach einem Herzinfark­t ope- riert worden. Er hatte nach ursprüngli­chen Angaben des Palastes seine Tochter zum Traualtar führen sollen. Als Ersatz ist nun Meghans Mutter Doria Ragland, sie ist von Thomas Markle geschieden, im Gespräch.

Die Gäste von Prinz Harry und Meghan Markle können sich auf eine frühlingsh­afte Hochzeitst­orte mit dem Geschmack von Zitronen und Holunderbl­üten freuen. Die Bäckerei „Violet“, in der das edle Naschwerk hergestell­t wird, ist aber alles andere als protzig. „Violet“befindet sich in einer tristen Gegend im Osten Londons, hat aber mit seiner kleinen Terrasse samt Stühlen und Tischen einen rustikalen Charme. Beim Betreten des Cafés fühlt man sich sofort an die Berliner Hipster-Szene erinnert.

Die Chefin der Bäckerei, Claire Ptak, arbeitete früher in den USA. Sie war von Meghan einmal für ihren Lifestyle-Blog „The Tig“(den es heute nicht mehr gibt) interviewt worden und verarbeite­t vor allem Bioprodukt­e und saisonale Zutaten.

Die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle wird eines der größten Ereignisse in der Geschichte der Royals – und wohl eines der teuersten. Das Königshaus hat bereits angekündig­t, für die Kosten der Feier aufkommen zu wollen. Für Musik, Blumen, Dekoration sowie Essen und Getränke und anderes müssen die Royals umgerechne­t rund 1,9 Millionen Euro berappen, rechneten Experten aus. Doch den größten Posten in der Rechnung werden die Sicherheit­svorkehrun­gen ausmachen. Dafür wird der britische Steuerzahl­er aufkommen müssen. Bei der Hochzeit von Prinz William und Kate betrug der Posten etwa 6,3 Millionen Pfund, diesmal sei das Terrorrisi­ko höher – und damit auch die Kosten. Für ihr Brautkleid und auch die Flitterwoc­hen soll Meghan angeblich selbst bezahlen. Immerhin 137 000 für die Reise und rund 343 000 Euro für das Kleid, schätzen Experten.

Sie gelten als Superfans der Royals und haben ihren Hund Camilla genannt: Anne Daley und ihre Schwester Judy lassen keine Gelegenhei­t aus, der britischen Königsfami­lie möglichst nahe zu sein. Die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle wollen sich die beiden Frauen schon gar nicht entgehen lassen. Bereits Tage vor dem großen Ereignis sind sie daher aus ihrer Heimat Wales nach Windsor gereist. Mit dem Hund, Ballons und ihren schrillen, oft rosafarben­en Outfits machen die Schwestern häufig auf sich aufmerksam. „Wir lassen zum Beispiel keinen Geburtstag der Queen aus“, sagte Anne Daley in Windsor. Von Meghan sind beide schwer begeistert. Die 36-Jährige sei so wunderbar und schön, schwärmen sie.

US-Amerikaner­in, geschieden, bürgerlich – Meghan Markle entspricht nicht der typischen royalen Schwiegert­ochter. Aber viele erinnert sie wegen ihrer Herkunft an Wallis Simpson, die große Liebe von König Eduard VIII. Sie war Amerikaner­in, zweimal geschieden und nicht adelig. In den 1930erJahr­en war das ein Skandal in Großbritan­nien; Regierung und Kirche spielten nicht mit. Der König dankte 1936 schon nach weniger als einem Jahr ab, um Wallis Simpson heiraten zu können. Das Paar lebte abwechseln­d in Frankreich und in den USA. Er wurde als ihr Schoßhündc­hen bezeichnet. Der Brite habe „die Geringschä­tzung und das Mobbing genossen, die sie ihm schenkte“, so Biograf Philip Ziegler. Auf dem Thron folgte der Bruder des Ex-Königs: Georg VI., der Vater der heute 92 Jahre alten Queen.

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FOTOS: DPA/ AFP Erkennen Sie den Unterschie­d? Die Wachsfigur­en von Meghan und Harry vor Schloss Windsor.
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FOTO: IMAGO Liebe geht bekanntlic­h auch durch den Magen.
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Mit Meghan Markle im Geiste verwandt: Wallis Simpson.
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Die Sicherheit­svorkehrun­gen sind gigantisch – und teuer.
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Auch Hund Camilla ist bereits in Windsor eingetroff­en.

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