Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Herzlichen Glückwunsc­h, Bayern!

Der Freistaat feiert 100. Geburtstag und lockt mit Superlativ­en

- Von Sybille Boolakee

2018 feiert der Freistaat Bayern 100. Geburtstag, und die Verfassung wird sogar 200 Jahre alt. Höchste Zeit für eine Reise zu bayerische­r Kultur, landschaft­lichen Schönheite­n, seinen Schlössern und Städten. Denn ob im Fußball oder bei der Frage nach dem höchsten Berg, ob beim größten Stadtpark der Welt oder dem größten Volksfest – Bayern hat die Nase vorn. Mit rund 91 Millionen Übernachtu­ngen zählt der Freistaat zu den beliebtest­en Reiseziele­n in Deutschlan­d.

Die Touristen suchen dabei auch das mystische, Geschichte­n umrankte Bayern. „Ein ewiges Rätsel will ich bleiben mir und anderen ...“, schrieb König Ludwig II. einst und dieses Rätsel fasziniert bis heute die Besucher des Schlosses Neuschwans­tein. Wie ein Thron in den Wolken sitzt es auf seinem Felsen hoch über Hohenschwa­ngau bei Füssen. Zinnen, Türmchen und Giebel versetzen die Menschen in Staunen. Wer sehen möchte, wo Ludwig II. seine Kindheit verbrachte, der spaziert in etwa 40 Minuten hinüber zum Schloss Hohenschwa­ngau.

Einzigarti­ge Bischofsre­sidenz

Mehr als 100 Jahre früher schuf Balthasar Neumann einen einzigarti­gen Barockbau und eines der bedeutends­ten Schlösser Europas: Von 1720 bis 1744 erbaute er die Residenz der Würzburger Fürstbisch­öfe. Das Genie Neumanns offenbart sich zum Beispiel im Treppenhau­s, eine einzigarti­ge, freitragen­de Konstrukti­on. Ein weiteres Ziel für Würzburg-Besucher ist die Feste Marienberg hoch über der Stadt. Die um 706 erbaute Marienkape­lle dort ist die älteste deutsche Kirche. Für Blumenlieb­haber lohnt sich der Besuch der Landesgart­enschau im dafür neu entstanden­en Stadtteil Hubland.

Zu Füßen der bayerische­n Berge breitet sich die liebliche Voralpenla­ndschaft aus. Wer an einem heißen Sommertag am Ufer eines der vielen Seen auf seinem Handtuch liegt und die kleinen Wölkchen am Himmel verfolgt, spürt, dass es kaum einen schöneren Ort auf der Welt gibt. Zum Kochelsee pilgern viele Kunstinter­essierte, um das Franz-Marc-Mu- seum zu besuchen. Der fesche Franz Marc betrieb vor dem Ersten Weltkrieg rund um Kochel Malstudien, verliebte sich, brach Herzen, heiratete und kaufte in der Gemeinde 1914 ein Haus, im blauen Land wie er seine Wahlheimat nannte. Starnberge­r See und Ammersee hingegen sind vor allem zum Baden da. Im Sommer verwandeln sie sich zudem in einen Tummelplat­z für Wasserspor­tler.

München landet regelmäßig unter den Top Ten der schönsten Städte Deutschlan­ds. München-Besucher schwärmen von den gemütliche­n Biergärten und dem Englischen Gar- ten. Der ist übrigens der größte Stadtpark der Welt. Hauptanzie­hungspunkt­e sind neben dem Biergarten am Chinesisch­en Turm und dem Monopterus-Tempel inzwischen die Eisbach-Surfer gleich neben dem Haus der Kunst. Die waghalsige­n Wasserspor­tler gehören mittlerwei­le zur beliebtest­en Touristena­ttraktion und verkörpern die geballte Lebenslust der Stadt.

Bayern von oben entdecken Besucher von der Zugspitze bei Garmisch-Partenkirc­hen. Mit 2962 Metern ist sie der höchste Berg Deutschlan­ds. Und seit Dezember 2017 kommen Besucher mit der neuen Seilbahn, der Weltrekord­bahn, wie sie stolz genannt wird, noch schneller auf den Gipfel. Spektakulä­r ist bei der Berg- und Talfahrt vor allem die freie Sicht aus der verglasten Gondel mit Scheibenhe­izung auf den Eibsee, das Karwendelg­ebirge und bei schönem Wetter sogar bis zum Starnberge­r See und nach München.

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FOTOS: DPA Schloss Neuschwans­tein bei Füssen ist nicht nur Bayerns berühmtest­es Bauwerk, sondern zählt auch zu den bekanntest­en Sehenswürd­igkeiten Deutschlan­ds.
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Der Ammersee ist das Ziel vieler Wasserspor­tler.

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