Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
TSV Tettnang kämpft bei der SG Argental ums sportliche Überleben
Fußball-Bezirksliga: Tabellenführer Kißlegg gastiert heute beim Drittplatzierten SV Kressbronn – SV Haisterkirch verpflichtet Martin Blankenhorn
KRESSBRONN/TETTNANG - Das Gros der Vereine in der Fußball-Bezirksliga muss an diesem eigentlich spielfreien Pfingstwochenende, eine weitere Sonderschicht einlegen. Mit diesem Nachholspieltag, drei Spiele finden am Freitagabend statt, zwei am Samstag, wird die Tabelle ein Stück weit bereinigt. Der SV Haisterkirch ist unterdessen bei der Trainersuche für die kommende Saison fündig geworden, Martin Blankenhorn wird zum SVH stoßen.
Es lohnt sich, nach jedem Spieltag mal wieder einen Blick auf die Tabelle der Landesliga Staffel 4 zu werfen, wo mit Heimenkirch, Weingarten und Eschach derzeit wieder drei Landesligisten aus dem Bezirk Bodensee auf den Abstiegsplätzen zu finden sind. Das wechselt seit Wochen von Spieltag zu Spieltag und wird womöglich auch bis zum Saisonende so weitergehen. Stand heute gäbe es in der Fußball-Bezirksliga einen zusätzlichen Absteiger, also insgesamt vier, der zwölfte Platz, den der SV Maierhöfen-Grünenbach momentan belegt, wäre im Moment der Abstiegs-Relegationsplatz.
Tabellenführer SG Kißlegg kann die Tür zur Landesliga weit aufstoßen. Mit einem Sieg im Nachholspiel beim SV Kressbronn hätte die SG vor den finalen drei Begegnungen sechs Punkte Vorsprung auf den FC Leutkirch, die Meisterschaft wäre der SG wohl nur noch schwer zu nehmen. Der SV Kressbronn könnte dabei in Sachen Meisterschaft das Zünglein an der Waage sein, denn nächstes Wochenende kommt der Tabellenzweite FC Leutkirch ins Eichert. „Wir wollen den dritten Platz auf jeden Fall halten“, sagt Kressbronns Trainer Klaus Gimple, „deshalb werden wir versuchen, erst die SG und dann den FC zu ärgern“. Die SG Argental erwartet den
TSV Tettnang zum Derby, der auf dem vorletzten Tabellenplatz weiter unter Zugzwang steht. Argental ließ zuletzt die Zügel ziemlich schleifen, ist mit 39 Punkten durch. „Mental haben viele Spieler im Kopf abgeschal- tet, gehen nicht mehr so konsequent in jeden Zweikampf“, sagt Trainer Philipp Meißner, „aber ein Derby ist ein Derby, da brauch ich niemanden motivieren, dazu ist die Rivalität zu groß“. Das weiß auch Tettnangs Interimstrainer Thomas Helm. „Argental ist lauf- und kampfstark, die werden uns nichts schenken.“Beim Tabellenletzten SG Aulen
dorf werden nochmals alle Kräfte im Kampf um den Klassenerhalt gebündelt. Am Mittwoch wurde der SV Maierhöfen-Grünenbach mit einer 5:1-Packung vom Platz gefegt. Sechs Endspiele bleiben der SG Aulendorf noch, um das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Am Samstag (15 Uhr) geht es für die SG mit dem Gastspiel beim SV Beuren schon wieder weiter. Der SVB will in dieser Begegnung den Klassenerhalt festzurren. „Rein rechnerisch sind wir noch nicht durch“, warnt Beurens Trainer Marco Mayer.
Der SV Mochenwangen ist mit Blick auf die Landesligatabelle mit 37 Punkten ebenfalls noch nicht durch. Mochenwangen muss am Samstag (14 Uhr) beim TSV Ratzen
ried antreten, der sich ein weiteres Fernduell mit dem SV Haisterkirch in Sachen Abstiegsrelegation liefert. Ratzenried zwang zuletzt dem Zweiten Leutkirch ein Remis ab, was zwar ein Achtungserfolg war, im Kampf um den Ligaverbleib ist dieser Punkt aber deutlich zu wenig. „Für uns wird’s immer schwieriger“, weiß Trainer Markus Steidle, „die Spiele werden immer weniger“. Wo der TSV in der nächsten Saison spielt, ist weiterhin offen. „Uns bleibt nichts anderes übrig als zweigleisig zu planen“, sagt Steidle. Sicher ist: Steidle will eine weitere Saison beim TSV Ratzenried an der Linie stehen.
Der SV Haisterkirch steckt weiter auf dem Abstiegs-Relegationsplatz fest, der sich aber am Ende der Saison als Abstiegsplatz entpuppen könnte. Weiterhin fünf Punkte beträgt die Distanz zum SV Maierhöfen-Grünenbach. Haisterkirch erwartet den SV Seibranz, der den Klassenerhalt mit 36 Punkten eben- falls noch nicht in trockenen Tüchern hat. „Wir brauchen aus den letzten vier Spielen mindestens noch vier Punkte“, meint Trainer Thomas Hess. Unterdessen hat der SV Haisterkirch die Weichen für die neue Saison gestellt und Martin Blankenhorn als neuen Trainer verpflichtet. Der 47-jährige Blankenhorn, wohnhaft in Ulm, trainiert derzeit den FV Olympia Laupheim II in der Bezirksliga Riß und wird den SV Haisterkirch auch im Falle des Abstiegs übernehmen. „Soweit ist es aber noch lange nicht“, sagt Schriftführer Bernd Stehle mit Blick auf die Trainerpersonalie.