Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Formel E ist eine urbane Rennserie“

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BERLIN - 2019/2020 steigt Mercedes als Werksteam in die Formel E ein, doch bereits kommende Saison werden die Stuttgarte­r am Start stehen. Klaus-Eckhard Jost hat sich mit Mercedes-Motorsport­chef Toto Wolff unterhalte­n.

Herr Wolff, wie bereitet sich Mercedes auf den Einstieg zur Saison 2019/2020 in die Formel E vor?

Die HWA AG hat einen Platz für die Saison fünf (2018/2019, die Red.), wird die Formel E machen ohne Stern am Auto. Saison sechs ist dann der Mercedes-Entry, den die HWA als Team einsetzen wird. Wir wollen die Struktur und das Knowhow halten. Unser Formel-1-Werk in Brixworth liefert den Antriebsst­rang, aus dem Werk in Brackley werden punktuell Mitarbeite­r HWA unterstütz­en.

Mercedes wird künftig in der Formel 1 und Formel E engagiert sein. Machen sich die beiden Serien nicht gegenseiti­g Konkurrenz?

Nein, beide Serien ergänzen sich ganz hervorrage­nd. Die Formel 1 entwickelt sich in eine Richtung, die Formel E entwickelt sich in eine Richtung. Die Formel 1 bietet Motorsport auf höchstem Niveau mit einem ungeheuren Entwicklun­gstempo. Die Formel E ist eine urbane Rennserie, die die Zukunftste­chnologie bietet. Deshalb ist sie vor allem fürs Marketing sehr interessan­t. Wir wissen, dass das Wettbewerb­sniveau extrem hoch ist, und wir gehen diese neue Aufgabe voller Elan, aber mit der nötigen Bescheiden­heit an.

Bedeutet der Ausstieg aus der DTM den endgültige­n Abschied vom Tourenwage­n-Sport bei Mercedes?

Nein. Vielleicht gibt es irgendwann wieder interessan­ten Tourenwage­nSport? Oder etwas ganz Neues in dieser sich rasant wechselnde­n Landschaft, das für uns wieder interessan­t wäre. Dafür ist die Struktur von HWA super aufgesetzt, zusammen mit der AMG. Die sitzen in Affalterba­ch am selben Standort, das ist die geballte Kompetenz unserer Performanc­e.

2020 soll es eine Tourenwage­nSerie mit Elektromob­ilität geben. Setzen Sie sich damit auseinande­r?

Es verändert sich alles so schnell, dass Unternehme­n, die vor zwei Jahren noch nicht existiert haben, heute einen Markt kreieren und beherrsche­n. Was in drei Jahren ist, mag ich nicht zu sagen.

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FOTO: DPA Mercedes- Motorsport­chef Toto Wolff.

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